Rom. In Italien sind beim Zusammenstoß zweier Züge mehrere Menschen getötet worden. Ein Überblick über andere schwere Zugunglücke in Europa.

Bahnfahren ist relativ sicher. Zugunglücke – wie jetzt in Italien – haben dennoch schon Hunderten Menschen den Tod gebracht. Einige Fälle aus Europa:

Februar 2016 – Deutschland: Zwölf Menschen sterben beim schwersten Zugunglück in Bayern seit gut 40 Jahren. Auf der eingleisigen Strecke zwischen Rosenheim und Holzkirchen rasen in Bad Aibling zwei Nahverkehrszüge frontal ineinander. Gegen den Fahrdienstleiter wird ermittelt.

Juli 2013 – Spanien: Beim schwersten Bahnunglück in Spanien seit 1972 kommen nahe der Pilgerstadt Santiago de Compostela 80 Menschen ums Leben, 144 werden verletzt. Der Hochgeschwindigkeitszug biegt kurz vor dem Bahnhof zu schnell in eine Kurve und entgleist.

März 2012 – Polen: 16 Menschen kommen ums Leben, als zwei Züge mit insgesamt 350 Insassen frontal ineinanderrasen. Bei dem Unglück nahe Zawiercie, nördlich von Krakau, werden etwa 50 Menschen verletzt.

Januar 2011 – Deutschland: Zehn Menschen sterben, als ein Nahverkehrszug bei Oschersleben in Sachsen-Anhalt mit einem Güterzug zusammenstößt. Ein Lokführer hatte zwei Haltesignale überfahren.

Züge bei Bari frontal zusammengestoßen

Frontalzusammenstoß zweier Züge am 12. Juli 2016: Das Unglück geschah zwischen Ruvo di Puglia und Corato in Süditalien.
Frontalzusammenstoß zweier Züge am 12. Juli 2016: Das Unglück geschah zwischen Ruvo di Puglia und Corato in Süditalien. © dpa | Italian Fire Brigade / Handout
Tausende Trümmerteile lagen an der Unglücksstelle.
Tausende Trümmerteile lagen an der Unglücksstelle. © dpa | Luca Turi
Auf einer Luftaufnahme ist zu sehen, dass zwei Waggons vollkommen zerstört wurden.
Auf einer Luftaufnahme ist zu sehen, dass zwei Waggons vollkommen zerstört wurden. © dpa | Italian Fire Brigade / Handout
Nach ersten Meldungen sollen sich vor allem Pendler in den Zügen befunden haben.
Nach ersten Meldungen sollen sich vor allem Pendler in den Zügen befunden haben. © dpa | Italian Fire Brigade / Handout
Rettungskräfte zogen Passagiere aus den Trümmern.
Rettungskräfte zogen Passagiere aus den Trümmern. © dpa | Italian Fire Brigade / Handout
Unter anderem gelang es den Helfern, ein Kind aus den Trümmern lebend zu befreien.
Unter anderem gelang es den Helfern, ein Kind aus den Trümmern lebend zu befreien. © dpa | Italian Fire Brigade / Handout
Mehrere Menschen starben bei dem Unglück, Dutzende wurden verletzt.
Mehrere Menschen starben bei dem Unglück, Dutzende wurden verletzt. © dpa | Italian Fire Brigade / Handout
Warum es zu dem Unfall kam, war zunächst unklar.
Warum es zu dem Unfall kam, war zunächst unklar. © dpa | Italian Fire Brigade / Handout
Blechteile der Waggons lagen verstreut an der Unfallstelle.
Blechteile der Waggons lagen verstreut an der Unfallstelle. © dpa | Italian Fire Brigade / Handout
Die Wucht des Aufpralls presste die Wagen ineinander.
Die Wucht des Aufpralls presste die Wagen ineinander. © dpa | Italian Fire Brigade / Handout
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Februar 2010 – Belgien: Im morgendlichen Berufsverkehr übersieht ein Lokführer nahe Brüssel ein Stoppsignal. Zwei Regionalzüge prallen zusammen. Mindestens 18 Menschen sterben, rund 80 werden verletzt.

Juni 2009 – Italien: Am Bahnhof von Viareggio in der Toskana explodiert ein mit Flüssiggas beladener Güterwagen. Er war nach einem Achsbruch entgleist. 31 Menschen sterben, etwa 1000 müssen in Sicherheit gebracht werden.

Januar 2006 – Montenegro: Nahe der Hauptstadt Podgorica entgleist ein Regionalzug, vier Waggons stürzen in eine Schlucht. 44 Menschen kommen ums Leben, 198 werden verletzt. Die Bremsen hatten versagt.

Januar 2005 – Italien: Auf der eingleisigen Strecke Bologna-Verona prallen ein Passagierzug und ein Güterzug zusammen. 17 Menschen sterben. Ein Lokführer hatte bei dichtem Nebel ein Haltesignal übersehen.

Juni 1998 – Deutschland: Bei Eschede in Niedersachsen zerschellen Waggons eines ICE an einer Straßenbrücke. 101 Reisende sterben, Dutzende werden schwer verletzt. Ein gebrochener Radreifen hatte den Zug zum Entgleisen gebracht. (dpa)

Schwerstes Bahnunglück der Nachkriegsgeschichte

Am Vormittag des 3. Juni 1998 entgleiste der Intercityexpress 884 „Wilhelm Conrad Röntgen“ mit Tempo 200 bei Eschede in Niedersachsen, prallte gegen eine Betonbrücke und zerschellte.
Am Vormittag des 3. Juni 1998 entgleiste der Intercityexpress 884 „Wilhelm Conrad Röntgen“ mit Tempo 200 bei Eschede in Niedersachsen, prallte gegen eine Betonbrücke und zerschellte. © dpa | Ingo Wagner
Hunderte von Helfern versuchten, im Wrack des verunglückten ICE noch Überlebende des Unfalls zu finden.
Hunderte von Helfern versuchten, im Wrack des verunglückten ICE noch Überlebende des Unfalls zu finden. © REUTERS / Peter Mueller
Doch insgesamt 101 Menschen kamen bei dem weltweit schwersten Unglück in der Geschichte der Hochgeschwindigkeitszüge ums Leben – 88 wurden zum Teil schwer verletzt.
Doch insgesamt 101 Menschen kamen bei dem weltweit schwersten Unglück in der Geschichte der Hochgeschwindigkeitszüge ums Leben – 88 wurden zum Teil schwer verletzt. © © epd-bild / Stefan Arend | Arend, Stefan
Kurz vor dem Bahnhof der niedersächsischen Gemeinde Eschede in der Nähe von Celle geschah das schwerste Bahnunglück ...
Kurz vor dem Bahnhof der niedersächsischen Gemeinde Eschede in der Nähe von Celle geschah das schwerste Bahnunglück ... © REUTERS / Christian Charisius
... in der Nachkriegsgeschichte der Bundesrepublik. Die Katastrophe ereignete sich auf der Bahnstrecke Hannover – Hamburg am Streckenkilometer 61.
... in der Nachkriegsgeschichte der Bundesrepublik. Die Katastrophe ereignete sich auf der Bahnstrecke Hannover – Hamburg am Streckenkilometer 61. © REUTERS / Reinhard Krause
Wenige Minuten nach dem Unfall ...
Wenige Minuten nach dem Unfall ... © dpa | Holger Hollemann
... trafen die ersten Rettungskräfte am Unglücksort ein und ...
... trafen die ersten Rettungskräfte am Unglücksort ein und ... © REUTERS / Christian Charisius
... fanden ein Bild des Schreckens vor.
... fanden ein Bild des Schreckens vor. © imago stock&people | localpic
Schuld an der Katastrophe war offenbar ein gebrochener Radreifen.
Schuld an der Katastrophe war offenbar ein gebrochener Radreifen. © REUTERS | REUTERS / Jochen Eckel
Der Defekt löste eine Kettenreaktion aus. Die Wagen wurden wie eine Ziehharmonika ineinandergeschoben.
Der Defekt löste eine Kettenreaktion aus. Die Wagen wurden wie eine Ziehharmonika ineinandergeschoben. © REUTERS | REUTERS / Jochen Eckel
Der Hochgeschwindigkeitszug entgleiste an dem Sommertag im Juni um 10:59 Uhr.
Der Hochgeschwindigkeitszug entgleiste an dem Sommertag im Juni um 10:59 Uhr. © REUTERS / Peter Mueller
Hunderte von Helfern suchten im Wrack nach Opfern. Viele Bahninsassen hatten keine Chance.
Hunderte von Helfern suchten im Wrack nach Opfern. Viele Bahninsassen hatten keine Chance. © REUTERS | Peter Mueller
Die Bergungsarbeiten dauerten mehrere Tage ...
Die Bergungsarbeiten dauerten mehrere Tage ... © REUTERS | Kai Pfaffenbach
... und Nächte an.
... und Nächte an. © REUTERS | Reinhard Krause
Zeichen der Trauer und Beileidsbekundungen am Unglücksort.
Zeichen der Trauer und Beileidsbekundungen am Unglücksort. © REUTERS | REUTERS / Michael Dalder
Die Rettungskräfte gelangten an die Grenzen ihrer Belastbarkeit – physisch und psychisch.
Die Rettungskräfte gelangten an die Grenzen ihrer Belastbarkeit – physisch und psychisch. © REUTERS | REUTERS / Jochen Eckel
Angehörige und Politiker gedachten am 21. Juni 1998 am Unglücksort in Eschede der Todesopfer – von l.n.r.: der damalige bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber, der damalige niedersächsische Ministerpräsident Gerhard Schröder, Ex-Bundestagspräsidentin Rita Süßmuth, der ehemalige Bundespräsident Roman Herzog und der damalige Bundeskanzler Helmut Kohl.
Angehörige und Politiker gedachten am 21. Juni 1998 am Unglücksort in Eschede der Todesopfer – von l.n.r.: der damalige bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber, der damalige niedersächsische Ministerpräsident Gerhard Schröder, Ex-Bundestagspräsidentin Rita Süßmuth, der ehemalige Bundespräsident Roman Herzog und der damalige Bundeskanzler Helmut Kohl. © © epd-bild / Jens Schulze | Schulze, Jens
Zwischen 101 Kirschbäumen steht an der Bahnstrecke im Heideort Eschede eine Gedenkwand aus Stein für die 101 Menschen, die bei dem Zugunglück ums Leben kamen.
Zwischen 101 Kirschbäumen steht an der Bahnstrecke im Heideort Eschede eine Gedenkwand aus Stein für die 101 Menschen, die bei dem Zugunglück ums Leben kamen. © © epd-bild / Jens Schulze | Jens Schulze
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