Stuttgart. Die Polizei in Stuttgart hat ein Haus gestürmt, in dem sich ein Mann verschanzt hatte. Im Keller entdeckten die Beamten zwei Leichen.

Nach dem Fund zweier Leichen in einer Anwaltskanzlei in Stuttgart sucht die Polizei nach Spuren am Tatort. „Die Ermittlungen laufen inklusive der Spurensicherung, im Laufe des morgigen Tages kommen weitere Infos“, sagte ein Polizeisprecher am Montagabend.

Spezialeinsatzkräfte hatten das Gebäude am Montagnachmittag gestürmt und zwei tote Männer gefunden. Zuvor war ein 67-jähriger Mann mit einer Schusswaffe in die Kanzlei eingedrungen und hatte sich dort verschanzt. Die Polizei durchsuchte das gesamte Haus und fand im Keller zwei Männer, die offenbar durch Schüsse getötet worden waren, wie die Polizei mitteilte.

Bei einem der beiden Toten handelt es sich um den Hausbewohner, einen 75-jährigen Rechtsanwalt. Bei der zweiten Person handelt es sich um den Eindringling mit der Waffe. Er stamme aus dem Raum Frankfurt am Main, so die Polizei. Die Hintergründe der Tat waren am Montagabend noch unklar. Eine Geiselnahme habe laut Polizei aber nicht stattgefunden.

Tatort weiträumig abgesperrt

Nachdem der 67-Jährige das Haus betreten hatte, habe eine Zeugin bei einer Nachbarin Hilfe gesucht und die Polizei informiert, teilte ein Polizeisprecher mit. Der Notruf war um 13.05 Uhr eingegangen. Rund 100 Beamte waren im Einsatz. Die Polizei sprach zunächst von einer „unklaren Bedrohungslage“. Es handelte sich um eine gehobene Wohngegend im Osten Stuttgarts. Polizeikräfte hatten das Wohngebiet weiträumig abgesperrt, auch U-Bahn-Stationen dort wurden nicht mehr angefahren.

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Das Spezialeinsatzkommando (SEK) rückte an, Straßen wurden von Polizeiwagen abgeriegelt. Die Spezialkräfte versuchten unter anderem, Kontakt in das Haus zu bekommen, sagte der Polizeisprecher. Offenbar vergeblich. Nachdem sich jedoch weder der Bewohner noch der mutmaßliche Angreifer meldeten, stürmte die Polizei das Haus.

Wie die „Stuttgarter Zeitung“ berichtet, soll der 75-jährige Rechtsanwalt unter Kollegen und unter Stuttgarter Bürgern bekannt gewesen sein. So soll er vor Gericht nicht nur als Anwalt, sondern auch als Geschädigter aufgetreten sein. In einem heiklen Prozess ging es etwa um eine Beziehung zu seiner eigenen Schwiegermutter.

Die Spurensicherung nahm noch am Abend die Arbeit auf. Zum Verhältnis der beiden Opfer sagten die Beamten zunächst nichts. Frühestens am Dienstag sollen Details zum Tathergang veröffentlicht werden. (dpa/ac)