Frankfurt. Bei einer Flucht über das Mittelmeer starben fünf Menschen. Ein Schleuser muss jetzt ins Gefängnis. Angehörige hatten ihn erkannt.

Weil er eine tödlich geendete Schleuser-Aktion im Mittelmeer organisiert hat, ist ein Syrer vom Landgericht Frankfurt/Oder zu vier Jahren Gefängnis verurteilt worden. Zwei Bootsführer und drei Flüchtlinge waren im vergangenen Jahr bei der gescheiterten Überfahrt von der Türkei nach Griechenland ertrunken. Der Angeklagte akzeptierte das Urteil, es ist damit rechtskräftig. Im Prozess hatte der Mann ein Geständnis abgelegt und Reue gezeigt.

Die Richter belangten den 37-Jährigen wegen versuchter gewerbsmäßiger und bandenmäßiger Einschleusung mit Todesfolge. Nach ihrer Überzeugung war der vierfache Familienvater verantwortlich dafür, dass in der Nacht zum 21. April vergangenen Jahres ein überfülltes Flüchtlingsboot ablegte, das schließlich kenterte.

Nach dem Unglück hatte sich der Syrer als Flüchtling im vergangenen Sommer zu seiner Familie nach Strausberg (Märkisch Oderland) durchgeschlagen. Im Dezember 2015 wurde er verhaftet, nachdem ihn Angehörige der Ertrunkenen gesucht und schließlich wiedererkannt hatten. (dpa)