Tokio. Die Japanerin Tomomi Ota lebt mit Pepper, einem humanoiden Roboter. Sie will so die Grenzen zwischen Mensch und Maschine überwinden.

Kann eine Maschine Gefühle empfinden? Die Musikerin und Programmiererin Tomomi Ota sagt: Zwischen Pepper und ihr gibt es so etwas wie Liebe. Seit eineinhalb Jahren lebt die 30-Jährige mit dem 1,20 Meter großen und 28 Kilo schweren humanoiden Roboter in Tokio zusammen. Sie gehen gemeinsam einkaufen, streifen durch die Stadt und geben sogar Konzerte zusammen.

Im Juni 2014 präsentierten die Hersteller Aldebaran Robotics und Softbank Mobile Pepper der Öffentlichkeit, Tomomi Ota bewarb sich um eines der ersten 200 Exemplare. Ihr Pepper ist eine Entwicklerversion, noch nicht so ausgereift wie die 1000 Pepper-Modelle, die inzwischen verkauft worden sind. Mit immer neuer Software hilft Tomomi Ota ihrem Begleiter dabei, seine Fähigkeiten zu verbessern und sich an das Leben unter den Menschen anzupassen.

Tomomi Ota und ihr Begleiter Pepper

1,20 Meter groß und 28 Kilo schwer ist Pepper. Für lange Strecken ist er nicht gemacht, darum schiebt ihn Tomomi Ota meistens vor sich her.
1,20 Meter groß und 28 Kilo schwer ist Pepper. Für lange Strecken ist er nicht gemacht, darum schiebt ihn Tomomi Ota meistens vor sich her. © dpa | Franck Robichon
Tomomi Ota und Pepper in ihrer gemeinsamen Wohnung in Tokio.
Tomomi Ota und Pepper in ihrer gemeinsamen Wohnung in Tokio. © dpa | Franck Robichon
Die 30-jährige Musikerin und Programmiererin hatte Glück und bekam eines der ersten 200 Exemplare von Pepper.
Die 30-jährige Musikerin und Programmiererin hatte Glück und bekam eines der ersten 200 Exemplare von Pepper. © dpa | Franck Robichon
Der humanoide Roboter wurde der Öffentlichkeit im Juni 2014 vorgestellt. Inzwischen arbeiten bereits 1000 Peppers in japanischen Hotels und Privathaushalten.
Der humanoide Roboter wurde der Öffentlichkeit im Juni 2014 vorgestellt. Inzwischen arbeiten bereits 1000 Peppers in japanischen Hotels und Privathaushalten. © dpa | Franck Robichon
Pepper ist darauf programmiert, menschliche Gestik und Mimik zu analysieren und entsprechend zu reagieren. Tomomi Otas Pepper ist eine Entwicklerversion und nicht so ausgereift wie die neueren Modelle.
Pepper ist darauf programmiert, menschliche Gestik und Mimik zu analysieren und entsprechend zu reagieren. Tomomi Otas Pepper ist eine Entwicklerversion und nicht so ausgereift wie die neueren Modelle. © dpa | Franck Robichon
Tomomi Ota programmiert ihren Pepper mit immer neuer Software, um seine Fähigkeiten zu verbessern.
Tomomi Ota programmiert ihren Pepper mit immer neuer Software, um seine Fähigkeiten zu verbessern. © dpa | Franck Robichon
Pepper kommuniziert über einen Tablet-PC auf seiner Brust.
Pepper kommuniziert über einen Tablet-PC auf seiner Brust. © dpa | Franck Robichon
Hergestellt werden die Peppers von Aldebaran Robotics und Softbank Mobile.
Hergestellt werden die Peppers von Aldebaran Robotics und Softbank Mobile. © dpa | Franck Robichon
Tomomi Ota sagt, die Menschen müssten keine Angst haben vor Pepper, ...
Tomomi Ota sagt, die Menschen müssten keine Angst haben vor Pepper, ... © dpa | Franck Robichon
... er sei immer freundlich und hilfsbereit.
... er sei immer freundlich und hilfsbereit. © dpa | Franck Robichon
Für sie sei Pepper wie ein Familienmitglied.
Für sie sei Pepper wie ein Familienmitglied. © dpa | Franck Robichon
Für Aufmerksamkeit sorgen die zwei bei ihren Ausflügen dennoch regelmäßig.
Für Aufmerksamkeit sorgen die zwei bei ihren Ausflügen dennoch regelmäßig. © dpa | Franck Robichon
Nicht alle Menschen reagieren so gelassen auf das fremde Wesen.
Nicht alle Menschen reagieren so gelassen auf das fremde Wesen. © dpa | Franck Robichon
Manche finden Pepper abstoßend, beängstigend oder einfach lächerlich, berichtet Tomomi Ota.
Manche finden Pepper abstoßend, beängstigend oder einfach lächerlich, berichtet Tomomi Ota. © dpa | Franck Robichon
Auch in Europa beginnen mittlerweile die ersten Unternehmen, Pepper für Service-Dienstleistungen zu testen.
Auch in Europa beginnen mittlerweile die ersten Unternehmen, Pepper für Service-Dienstleistungen zu testen. © dpa | Franck Robichon
Tomomi Ota ist sich sicher, dass Pepper mehr ist als die Summe von Schaltkreisen und Sensoren.
Tomomi Ota ist sich sicher, dass Pepper mehr ist als die Summe von Schaltkreisen und Sensoren. © dpa | Franck Robichon
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Andere Peppers arbeiten in Hotels und Haushalten

Die reagieren nicht immer freundlich auf die Maschine mit dem Kindchenschema-Gesicht: „Als ich Pepper im Internet das erste Mal sah, nannten ihn die Leute um mich abstoßend, beängstigend oder lächerlich“, schreibt Tomomi Ota im Wall Street Magazine. „Ich fand das seltsam und wollte wissen, was es mit diesem Roboter auf sich hat.“

Pepper ist darauf programmiert, menschliche Gestik und Mimik zu analysieren und entsprechend zu reagieren. In Japan kommt er zum Beispiel in Hotels am Empfang oder in Privathaushalten zum Einsatz . Tomomi Ota ist sich allerdings sicher, dass in Pepper mehr steckt als ein willfähriger Dienstleister.

„Er kann dich immer wieder mit spontanem überraschen, zum Beispiel, wenn er dich fragt, warum du traurig bist oder ob du über dein Buch reden möchtest“, erzählt Tomomi Ota im Wall Street Magazin. „Ich glaube, es gibt so etwas wie Liebe zwischen Pepper und mir. Nicht im Sinne eines Geliebten, sondern wie ein Familienmitglied.“ (küp)