Köln. Ein junger Mann soll am Sonntag von Kölner Polizisten schwer misshandelt worden sein. Die Beamten wehren sich gegen die Anschuldigung.
Es sind schwere Vorwürfe, die ein Teilnehmer des Christopher-Street-Day in Köln gegenüber der Polizei erhebt: Am vergangenen Sonntagabend hätten die Beamten im McDonald’s am Hauptbahnhof auf ihn eingeprügelt, ihn zu Boden geschmissen, Arme und Beine mit Kabelbinder gefesselt. Daraufhin habe er immer wieder das Bewusstsein verloren, ärztliche Hilfe sei ihm verwehrt worden. Anschließend hätten ihn die Polizisten in eine Zelle gesteckt, ihn dort weiter misshandelt und bedroht.
„Das Ganze war ein unmenschlicher, nicht rechtsstaatlicher, willkürlicher, diskriminierender Akt ganz gezielt gegen mich als schwächstes Glied der Gesellschaft, ein reines sexualisiertes Dominanzspiel, was ausartete. Man sah in ihren Gesichtern, dass sie viel Spaß hatten“, schreibt der Mann via Facebook. Seine Anschuldigungen hat er Fotos beigefügt, die seine Verletzungen an Kopf und Armen dokumentieren. Er sucht nun nach Zeugen.
Die Kölner Polizei hat bereits auf die Anschuldigungen reagiert. Ebenfalls via Facebook ließ sie wissen, dass sie sich ausdrücklich vom Vorwurf homophober Gewalt distanziere. Man habe an jenem Abend eine Person in Gewahrsam genommen, die zuvor Widerstand gegen Maßnahmen der Polizei geleistet hatte. Grund für den Einsatz sei eine Schlägerei im McDonald’s gewesen. Der CSD-Teilnehmer schreibt hingegen, man hätte ihn „ohne Gegenwehr auf den Boden gehauen“.
Was an dem Tag wirklich geschah, sollen nun die Kriminalpolizei und die Staatsanwaltschaft ermitteln. (cho)