Washington. So nah wie die Raumsonde Juno hat sich bisher kein Raumfahrzeug dem Planeten Jupiter genähert. Am Morgen wurde Geschichte geschrieben.

Nach etwa fünf Jahren Flug und 2,8 Milliarden zurückgelegten Kilometern hat die Raumsonde Juno am Dienstagmorgen den Jupiter erreicht. Um 5.54 Uhr Mitteleuropäischer Zeit knallten in der Zentrale der Mission in den USA die Korken, als die Sonde in den Orbit des Jupiters eingetreten war. Die Sonde soll nach Nasa-Angaben auf der Umlaufbahn um den größten Planeten unseres Sonnensystems kreisen und sich seinen Gaswolken bis auf 4667 Kilometer nähern.

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So nah wie die Raumsonde war bisher kein ein anderes Raumfahrzeug zuvor an den Jupiter herangekommen. Seit einigen Tagen befindet sich die unbemannte und hauptsächlich solarbetriebene Sonde bereits im Magnetfeld des Jupiters.

Mit einem drei Sekunden langen Radiofrequenzton soll die Sonde das Erreichen der Umlaufbahn am Dienstagmorgen an das Kontrollzentrum der Nasa im kalifornischen Pasadena melden. Die Sonde fliegt dann in einer Art Autopilot-Modus, selbst wenn etwas schiefgeht, können die Nasa-Experten nicht mehr eingreifen. Frische Fotos wird es vorerst nicht geben, denn die Kamera und alle wissenschaftlichen Instrumente an Bord von Juno sind für ein paar Tage ausgeschaltet, um das Einschwenken in die Umlaufbahn nicht unnötig zu gefährden.

Nach den Messungen wird die Sonde abstürzen

Die rund 3500 Kilogramm schwere Sonde von der Größe eines Basketballfeldes war im August 2011 vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida gestartet. Bis Februar 2018 soll Juno den Jupiter umkreisen und ihn mit ihren zahlreichen wissenschaftlichen Instrumenten untersuchen. Danach will die Nasa die Sonde kontrolliert zum Absturz bringen. Von der rund eine Milliarde Euro teuren Mission erhoffen sich die Forscher Erkenntnisse über die Entstehung unseres Sonnensystems.

Der Gasriese Jupiter hatte schon häufiger Besuch von der Erde. Unter anderem sammelten Pioneer 10 1973 und die beiden Voyager-Sonden 1979 im Vorbeiflug Daten von dem Planeten. Die deutsch-amerikanische Sonde Galileo flog ab 1995 um Jupiter herum, stürzte 2003 wie geplant in die Atmosphäre des Planeten und verglühte. (ac/dpa)