Auckland. Neuseeländischen Zöllnern ist reines Kokain im Wert von 12,6 Millionen Euro in die Hände gefallen. Ungewöhnlicher ist nur das Versteck.

Normalerweise sind internationale Drogenkuriere bemüht, unauffällige Verstecke für ihre riskante Fracht zu finden. Nicht so die zwei Mexikaner und der US-Amerikaner, die neuseeländischen Fahndern am Wochenende ins Netz gegangen sind. Die beiden Männer hatten 35 Pakete mit hochreinem Kokain in einer 400 Kilo schweren, mit Diamanten besetzten Pferdekopf-Skulptur versteckt. Der Stoff soll einen Marktwert von umgerechnet knapp 12,6 Millionen Euro haben.

In dieser aufwendig verzierten Pferdekopf-Skulptur haben Zöllner das Kokain entdeckt.
In dieser aufwendig verzierten Pferdekopf-Skulptur haben Zöllner das Kokain entdeckt. © REUTERS | HANDOUT

„Bislang haben wir immer nur sehr geringe Mengen an Kokain gefunden, durchschnittlich etwa 250 Gramm pro Jahr“, so Colin Parmenter, der Leiter der neuseeländischen Polizeiabteilung für organisierte Kriminalität in einer schriftlichen Mitteilung. Der Fund zeige, dass die Nachfrage nach Kokain in Neuseeland größer sei als bislang angenommen. Es sei allerdings nicht auszuschließen, dass die Lieferung eigentlich für ein anderes Land bestimmt gewesen sei.

Den Inhaftierten droht lebenslange Haft

Am Freitagabend nahmen die Fahnder zunächst einen 44 Jahre alten Mexikaner und einen 56-jährigen US-Amerikaner am Flughafen der Hauptstadt Auckland fest. Die beiden wollten offenbar ein Flugzeug nach Hawaii nehmen. Am Samstagmorgen folgte dann der Zugriff bei einem 29-jährigen Mexikaner in der Stadt Christchurch. Nach einem vierten Verdächtigen wird noch gesucht.

Den Festnahmen gingen monatelange Ermittlungen voraus. Schon Anfang Mai war den Zöllnern am Flughafen von Auckland die 400 Kilo schwere Pferdekopf-Skulptur aufgefallen, die aus Mexiko kam. Bei näherem Hinsehen entdeckten die Zöllner die Drogen im Nacken der Skulptur. Die Zusammenarbeit von Behörden auf nationaler und internationaler Ebene habe schließlich zum jetzigen Fahndungserfolg geführt, heißt es in der polizeilichen Mitteilung.

Den Inhaftierten wird die Einfuhr und der Besitz illegaler Drogen vorgeworfen. Ihnen droht nun eine lebenslange Haftstrafe. (küp)