Phnom Penh. Mit nur noch 80 Tieren gelten die asiatischen Mekong-Delfine als vom Aussterben bedroht. Nun gibt es erstmals seit Langem Nachwuchs.
In Kambodscha haben die stark bedrohten Mekong-Delfine Nachwuchs bekommen. Mitarbeiter hätten kürzlich ein Kalb mit seiner Mutter nahe der Stadt Kratie gesichtet, teilte die Naturschutzorganisation WWF am Donnerstag mit.
Mit nur noch 80 Tieren gilt die im Mekong-Fluss lebende Unterart des Irawadi-Delfins als vom Aussterben bedroht. Mekong-Delfine kalben nur alle zwei bis drei Jahre. Die Tiere leben in tiefen Flussbecken auf einer 150 Kilometer langen Strecke zwischen der Provinzstadt Kratie und der Grenze zu Laos im Norden des südostasiatischen Landes.
Mekong-Delfine: Eine aussterbende Art
Fischerei und Industrie bedrohen Lebensraum der Delfine
Für die einst zu Tausenden in dem Fluss lebenden Säuger sind vor allem die Fischerei mit Elektrostäben, Nylon-Stellnetzen, Giften und Sprengstoff eine Bedrohung. Auch seien die Gewässer durch Industrie-Pestizide hoch belastet, teilte der WWF mit. Nicht zuletzt bedrohten Wasserkraftanlagen wie die in Laos entstehende Don Sahong-Stauanlage die Nahrungsquellen der Tiere: Durch sie könnten Fische nicht mehr zu ihren Laichplätzen schwimmen.
Mekong-Delfine können mehr als 2,70 Meter lang und 150 Kilogramm schwer werden. Nach WWF-Angaben hat sich der Rückgang des Delfin-Bestands zuletzt aber etwas verlangsamt, eine Trendwende in Richtung Bestandserholung sei mittlerweile möglich. (dpa/schrö)