Berlin. Im Prozess gegen Silvio S. haben Polizisten ausgesagt. Sie machten gruselige Entdeckungen im Haus des mutmaßlichen Kindermörders.

Lebensecht aussehende Puppen, rosa Prinzessinnenkleider, Fesselwerkzeug und ein Teddy mit Kameraaugen: In dem Haus des mutmaßlichen Kindermörders Silvio S. hat die Polizei nach seiner Festnahme im Jahr 2015 bizarre Entdeckungen gemacht.

„In einer Kammer lag ein Riesenhaufen Müll, bis zur Hüfte hoch“, sagte eine Polizeibeamtin am Dienstag beim Landgericht Potsdam im Prozess um den Tod der kleinen Jungen Elias (6) und Mohamed (4) über die Durchsuchung. Unzählige alte Zeitungsausschnitte hätten in dem Raum gelegen, die sie Stück für Stück sortiert habe.

Bizarre Bilder aus Zeitungen

„Da waren Massen an ausgeschnittenen Babyköpfen, Mädchenköpfen, Jungenköpfen.“ Manche Köpfe seien nur zwei Zentimeter groß gewesen. „Die meisten sahen aus wie aus einer normalen Tageszeitung, wie wenn Kindertagesstätten Feierlichkeiten abgehalten haben.“ Das sei präzise Kleinarbeit gewesen. „Für mich war da schon klar: Er hat sich schon ziemlich lange mit dem Thema beschäftigt.“

In einer Tüte eines Textildiscounters entdeckten die Beamten ein Mädchenkleid in Kindergröße, ein Kinder-Oberteil, einen verpackten Slip, eine Einwegfessel, Einmalhandschuhe und Paketschnürbänder. Unter anderem stellte die Polizei auch eine Teddy-Kamera und ein Nachtsichtgerät sicher. Außerdem waren dort handschriftliche Notizen mit rosa Textmarker: „Mädchen, Junge, Messer, Kind besoffen machen, Fesseln, Mund zukleben, knebeln.“ (dpa)