Berlin. Ein Werbespot für eine Grillwurst von Wiesenhof hatte einen Shitstorm ausgelöst. Auch Werbewächter halten den Spot für geschmacklos.

Der Deutsche Werberat hat einen Werbespot der Firma Wiesenhof über eine Grillwurst scharf kritisiert. Der Film wurde als Menschen entwürdigend und diskriminierend eingestuft. Der Werbespot des Geflügelfabrikanten sei ein sehr deutlicher Fehlgriff, den das Gremium klar beanstandet habe, erklärte die Geschäftsführerin des Deutschen Werberats, Julia Busse am Dienstag in Berlin.

Die Wächter hatten zwar anerkannt, dass das Unternehmen den Film nach breiter Kritik im Internet zurückgezogen hatte, doch stellte das Gremium auch die Frage, warum der Spot überhaupt ausgestrahlt wurde. In dem Werbespot des Geflügelfabrikanten Wiesenhof präsentiert Comedy-Star Atze Schröder eine Grillwurst und macht dabei anzügliche Vergleiche auf das Model Gina-Lisa Lohfink. In Anspielung auf die Länge der Wurst sagt Schröder unter anderem „Danach müssen Gina und Lisa erst mal in die Traumatherapie.

Wiesenhof hat den Film mittlerweile aus dem eigenen YouTube-Kanal entfernt. In den sozialen Netzwerken ist der Spot jedoch weiterhin in Teilen zu finden.

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Lohfink wirft Manager Vergewaltigung vor

Die ehemalige „Germanys-Next-Topmodel“-Kandidatin muss sich derzeit in Berlin in einem Prozess verantworten, in dem es darum geht, dass sie zwei Männer zu Unrecht der Vergewaltigung bezichtigt habe. Lohfink wurde wegen falscher Beschuldigung zu einer Strafzahlung von 24.000 Euro verurteilt. Lohfink beteuert jedoch vergewaltigt worden zu sein und verweist auf ein Sex-Video aus dem Jahr 2012, das dies beweisen soll. Die Verdächtigen sind aus ihrer Sicht ein Manager und ein Fußballspieler.

Nach Auffassung des Deutschen Werberates sind nicht die anzüglichen Vergleiche und Kommentierungen des Comedian zur beworbenen Grillwurst das Problem, sondern die Anspielungen auf Lohfink. Diese seien entwürdigend und diskriminierend.

Rund 1000 Beschwerden innerhalb von zwei Tagen

Nach eigenen Angaben erreichten die brancheneigene Selbstkontrolleinrichtung binnen zweier Tage rund 1000 Beschwerden über den Spot. Eine Beschwerde reiche aus, um ein Verfahren bis hin zur möglichen Öffentlichen Rüge einzuleiten, hieß es. Der Comedian Schröder hat sich am Samstag für den Werbefilm entschuldigt und darauf verwiesen, dass der Dreh schon vor einem Jahr stattgefunden habe und der Film durch den Zeitpunkt der Ausstrahlung „ekelhaft und nie so gedacht war“.

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Trotzdem habe sich der Deutsche Werberat aufgrund der Schwere der Vorwürfe aus der Bevölkerung veranlasst gesehen, den Fall aufzugreifen, erklärte das Kontrollgremium. (epd/ac)