Düsseldorf. Neue Spur im Fall des entführten Jungen aus der Schweiz: War der mutmaßliche Täter auch noch in weitere Missbrauchsfälle verwickelt?

Nach dem Auffinden eines verschwundenen Schweizer Jungen prüfen die Ermittler Hinweise auf mehr mögliche Missbrauchsfälle in der Wohnung des Tatverdächtigen. Nachbarn des Mannes aus Düsseldorf hätten von weiteren Kindern oder Jugendlichen gesprochen, sagte ein Polizeisprecher am Dienstag. Diese Aussagen müssten aber noch bewertet werden. Der Mann, ein gelernter Koch, sei wegen kleinerer Betrugsdelikte vorbestraft, nicht aber wegen Sexualstraftaten oder Missbrauchs.

Ein Spezialeinsatzkommando der Polizei stürmte dieses Haus in Düsseldorf und befreite den schweizerischen Jungen.
Ein Spezialeinsatzkommando der Polizei stürmte dieses Haus in Düsseldorf und befreite den schweizerischen Jungen. © dpa | David Young

Noch in dieser Woche soll die zuständige Düsseldorfer Staatsanwaltschaft die Ermittlungsakten der Frankfurter Generalstaatsanwaltschaft erhalten. Derzeit würden die Protokolle zur Festnahme des Mannes und der Durchsuchung seiner Wohnung gesichtet, teilte Oberstaatsanwalt Alexander Badle am Dienstag in Frankfurt mit. Die Generalstaatsanwaltschaft in der Main-Metropole ist zuständig für Rechtshilfeersuchen in Sachen Computerkriminalität.

Ermittlungen wegen Kindesmissbrauch

Gegen den 35-jährigen Mann wird wegen sexuellen Kindesmissbrauchs und Freiheitsberaubung ermittelt. Acht Tage nach dem Verschwinden eines Jungen aus der Schweiz war dieser in der Düsseldorfer Wohnung des Mannes entdeckt worden. Der Zwölfjährige soll sexuell missbraucht worden sein. Ein Spezialeinsatzkommando hatte den Jungen in der Nacht zum Sonntag aus der Wohnung des 35-Jährigen befreit. Der Mann sitzt seit Montag in Untersuchungshaft. (dpa)