Santiago de Chile. Zahlreiche Kinder in Chile leiden unter Übergewicht. Ein neues Gesetz verbietet deshalb nun, Spielzeug als Kaufanreiz einzusetzen.

Schwere Zeiten stehen den Kindern in Chile bevor. Ein neues Gesetz in dem südamerikanischen Land verbietet es, Nahrungsmittel durch Beigabe von Spielzeug zu vermarkten. Das bedeutet unter anderem auch das Aus für die Kinder-Überraschungseier vom Hersteller Ferrero. Chile will mit der neuen Regelung Übergewicht bei Kindern entgegenwirken.

Das Gesetz mit dem Titel „Über die Zusammensetzung der Nahrungsmittel und ihre Bewerbung“ trat am Montag in Kraft. Damit soll den in Chile weit verbreitetem Übergewicht unter Heranwachsenden begegnet werden. Unter anderem sieht das Gesetz vor, dass die Zutaten bei Nahrungsmitteln „wahrheitsgemäß“ ausgewiesen werden müssen. Außerdem darf Spielzeug nicht als Kaufanreiz für ein Lebensmittel eingesetzt werden – so wie bei den Überraschungseiern.

Konzerne prüfen schon eine Klage

Die Zeitung „Diario del Dia“ zitiert eine Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) nach der in Chile 28,6 Prozent der Jungen und 27,1 Prozent der Mädchen im Alter zwischen fünf und 17 Jahren übergewichtig sind. Damit liege das südamerikanische Land im internationalen Staaten-Ranking auf Platz sechs.

Kritik gegen das Gesetz kam von verschiedenen Nahrungsmittelkonzernen. Nach Medienberichten erwägt der Hersteller Ferrero sogar eine Klage. (JS)