Stockholm. Zwischen Königin Margrethe von Dänemark und ihrem Mann Henrik soll es kriseln. Nun werden Scheidungsgerüchte laut. Aber was ist dran?

Dass die bald 50-jährige Ehe von Königin Margrethe von Dänemark und ihrem Prinz Henrik zahlreichen Belastungsproben ausgesetzt war, ist für die dänischen Untertanen nichts Neues. Dänische Hofexperten wie Trine Villemann behaupten schon seit einiger Zeit, dass die beiden eigentlich nur noch auf dem Papier verheiratet sind, aber schon längst getrennte Wege gehen.

Doch nun berichten dänische Zeitungen wie das „Ekstra Bladet“ erstmals von „Scheidungsgerüchten“. Ausschlaggebend dafür war, dass der Hof kürzlich bekanntgab, dass die 76-jährige Monarchin und ihr 82-jähriger Ehemann ihre goldene Hochzeit im kommenden Jahr nicht öffentlich feiern würden. Auch hat man den Prinzen seit dem Jahreswechsel so gut wie nie an der Seite seiner Königin gesehen.

Henrik will König sein

Bereits zuvor kam es zu zahlreichen Zwischenfällen. Der französische Adlige und Ex-Diplomat Prinz Henrik kämpft schon seit den 70er Jahren vergeblich um seine royale Gleichstellung. Er möchte gern König sein. Es könne nicht sein, dass er nur Prinzgemahl sei und seine Frau Königin, sagt er seitdem immer wieder aufbrausend in peinlichen Fernsehauftritten, während die Königin scheinbar ruhig neben ihm sitzt.

In den letzten Jahren ist er deutlich aufmüpfiger geworden. Die Dänen hätten ihn nie als gleichberechtigten Partner der Königin akzeptiert, wetterte der Prinzgemahl 2015 beim niederländischen Fernsehsender NOS. „Das ist so, weil ich nicht den gleichen Rang habe wie meine Frau. Das ist völlig unverständlich. Ich werde das nie akzeptieren“, wetterte er. Schließlich machten Könige ihre Frauen immer zu Königinnen und nicht zu Königsgemahlinnen, argumentierte er. In ihrer letzten Neujahrsansprache erklärte Königin Margrethe dann überraschend, dass ihr Mann in den Ruhestand trete. Auch das so ausdrücklich bekanntzugeben, ist unüblich.

Er vernachlässigt seine Pflichten

Im April verkündete der königliche Rentner dann trotzig, dass er freiwillig den Prinzgemahltitel abgebe, weil man ihn ohnehin nicht König werden lasse und er ja in Rente gehe. Die dänischen Untertanen hielten die selbst auferlegte Degradierung für kindisch. Die große Boulevardzeitung „Ekstra Bladet“ hat sich daraus einen zynischen Scherz erlaubt und nennt Henrik in ihrer Berichterstattung nun stets „König Henrik“.

Auch seine Pflichten hat er in den letzten Jahren sträflich vernachlässigt. Oft ist er weit weg von der Königin, auf seinem französischen Weingut. Die Feierlichkeiten zu ihrem 75. Geburtstag schwänzte er im letzten Jahr komplett. Er sei krank, hieß es vom Hof. Doch dänische Reporter fanden den Abtrünnigen munter in Venedig. Zum 76. Geburtstag der Königin in diesem Jahr tauchte er nur kurz und betont mürrisch auf dem königlichen Balkon auf. „Ein unverschämter Auftritt“, befand die Hofpresse.

Öffentliches Dementi zur Scheidung

Seinen 82. Geburtstag feierte Prinz Henrik am 11. Juni ohne seine dänische Familie im Schloss Cayx in Südfrankreich. Königin Margrethe selbst antworte kürzlich im Gespräch mit dem dänischen Sender TV2 ausweichend auf die Frage, warum die goldene Hochzeit 2017 nicht öffentlich gefeiert wird. Man habe sich für einen privaten Rahmen entschieden. „Wir haben diesen Beschluss gefasst und wir stehen dahinter“, sagte sie kurz angebunden. Bei einem Pressetreffen zu einem Besuch der Königin auf den zu ihrem Reich gehörenden Schafsinseln im Nordatlantik wagte dann ein Journalist, sie direkt zu fragen, ob eine formelle Scheidung zu erwarten sein. „Nein, bewahre mich“, antwortete die Monarchin.

Eine formelle Scheidung wäre für eine regierende Monarchin in Europa höchst ungewöhnlich, wenn nicht gar unmöglich. Das prominenteste Beispiel ist die Scheidung zwischen Kronprinz Charles und Diana 1992. Doch Charles war und ist kein regierender Monarch.