Paris. Mit dem erotischen Roman „Salz auf unserer Haut“ wurde sie berühmt: Nun ist die französische Schriftstellerin Benoîte Groult gestorben.

Die französische Schriftstellerin und Feministin Benoîte Groult ist tot. Die Romanautorin („Salz auf unserer Haut“) starb in der Nacht zu Dienstag im Alter von 96 Jahren, wie die französische Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf ihre Familie berichtete. Vom Verlag in Paris gab es zunächst keine Bestätigung.

Groult stammte aus der Pariser Oberschicht. Schon ihr erster, 1972 veröffentlichter Roman „La part des choses“ – das Buch kam 1999 in Deutschland unter dem Titel „Die Dinge, wie sie sind“ heraus – thematisiert die Beziehungen zwischen Mann und Frau. Erst „Salz auf unserer Haut“ sei zu ihrem feministischen Befreiungsschlag geworden, schrieb sie in ihrer Autobiografie.

Vorwurf: „Frauen-Porno“

Bis zur Veröffentlichung von „Salz auf unserer Haut“ 1988 war Groult überwiegend in Frankreich bekannt. Als Ich-Erzählerin beschreibt sie darin eine wilde Sexaffäre mit einem Fischer. Vor allem in ihrem Heimatland wurde der Roman anfangs als „Frauen-Porno“ und „Hymne an den Phallus“ kritisiert. Inzwischen gehört das Buch zu den Klassikern der erotischen Literatur, 1992 wurde es von Andrew Birkin verfilmt. (dpa)