München. Kein anderes Bistum in Deutschland ist so reich wie das Münchner: 5,5 Milliarden Euro Vermögen. Die Plätze zwei und drei liegen in NRW.

Das Erzbistum München hat sein Vermögen bewertet und ist auf 5,5 Milliarden Euro gekommen – ein Spitzenwert in Deutschland. Einen großen Teil der Summe hat die Kirche Stiftungen zugewiesen, die dem direkten Zugriff des Erzbistums entzogen sind und von unabhängigen Experten kontrolliert werden. Die Erträge dürfen nur zweckgebunden für Seelsorge, Wohlfahrtspflege und Bildung verwendet werden, wie Generalvikar Peter Beer am Montag in München betonte.

Nach dem Finanzskandal um den damaligen Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst hatten sich etliche der 27 katholischen Diözesen in Deutschland entschieden, mit den Finanzen transparenter umzugehen. Und so sehen die Plätze zwei bis acht aus:

  • Das Erzbistum Paderborn hatte 2014 ein Vermögen von rund vier Milliarden Euro. Der Großteil des Vermögens besteht aus Wertpapieren und Immobilien. Noch nicht veröffentlicht hat das Erzbistum Zahlen zum sogenannten Bischöflichen Stuhl, der nicht Teil des regulären Haushalts ist.
  • Das Erzbistum Köln – das größte in Deutschland – verzeichnete im Finanzbericht 2014 ein Vermögen von rund 3,4 Milliarden Euro. Allein die Finanzanlagen, im Wesentlichen Wertpapier- und Immobilienfonds, beliefen sich auf 2,4 Milliarden Euro.
  • Das Erzbistum Augsburg kam Ende 2014 auf eine Bilanzsumme von 603 Millionen Euro, der Bischöfliche Stuhl auf 628 Millionen Euro und das Domkapitel auf 3,3 Millionen Euro.
  • Das Erzbistum Freiburg beziffert sein Vermögen auf rund 968 Millionen Euro. Der Großteil, insgesamt 715 Millionen Euro, besteht aus Kapitalrücklagen. Hinzu kommen Grundstücke und Gebäude sowie Kunst- und Kulturgüter.
  • Das Bistum Aachen gab sein Vermögen zum Jahresende 2013 mit 639 Millionen Euro an, davon rund 452 Millionen Euro Finanzanlagen. Der Bischöfliche Stuhl verfügte über ein Vermögen von neun Millionen Euro.
  • Das Bistum Erfurt hat laut Finanzbericht 2014 ein Vermögen von 323,5 Millionen Euro, der eigenständige Bischöfliche Stuhl einen Besitz von rund 78,2 Millionen Euro.
  • Das Bistum Magdeburg verfügte laut Jahresbericht 2014 über ein Vermögen von 9,1 Millionen Euro. Auch die ostdeutschen Bistümer Dresden-Meißen und Görlitz legten ihre Finanzen offen. (dpa)