Orlando. Die Waffe des Täters von Orlando hat schon viel Unheil angerichtet: Das Gewehr AR-15 setzten schon einige Attentäter in den USA ein.
Als lizensierter Angestellter der Sicherheitsfirma G4S kannte sich Omar Mateen nicht nur gut mit den Waffen aus, die er beim Massaker einsetzte – er durfte sie auch ganz legal kaufen. Auch das Sturmgewehr vom Typ AR-15, an dem sich nach Orlando wieder einmal die Gemüter scheiden.
Bei geschätzten 300 Millionen Waffen in US-Privathaushalten fallen die rund zehn Millionen halbautomatischen Schnellfeuergewehre, die es nach Angaben von Sportschützenverbänden gibt, eigentlich nicht ins Gewicht. In den Statistiken über Schusswaffen-Opfer sind die dem Armee-Gewehr M-16 nachempfundenen Waffen nur mit 2,5 Prozent vertreten. 48 Prozent aller Schusswaffen-Toten in Amerika gehen dagegen auf das Konto von Handwaffen – Pistolen, Revolver.
Typ AR-15 oft für Massenmorde eingesetzt
Dennoch waren Waffen vom Typ des AR-15, das Omar Mateen benutzte, seit 2011 an mehreren spektakulären Massenmorden beteiligt. In Newtown legte Adam Lanza mit einer Bushmaster XM 15 auf Schulkinder an. Das islamistische Ehepaar Tashfeen Malik und Syed Farook setzte im Dezember in San Bernardino ebenfalls „assault rifles“ ein. Wie auch James Holmes, der Kino-Mörder von Aurora in Colorado.
Besagte Waffen sind halbautomatisch. Das heißt, der Schütze muss für jeden Schuss neu den Abzug betätigen. Sie können pro Minute mehrere Dutzend Runden Munition abfeuern und verheerende Schäden anrichten.
Orlando: So trauern die Promis
Nach Newtown haben Eltern der über 20 erschossenen Schulanfänger mehrere Hersteller (Smith & Wesson, Sturm Ruger, Remington Arms Co) auf Schadensersatz verklagt. Der Fall ist noch nicht endgültig entschieden. Begründung der Kläger: Kriegsähnliche Waffen gehörten nicht in die Hände von Zivilisten.
Verbot einzelner Waffen nicht wahrscheinlich
Das sah der Kongress in Washington auch so. Von 1994 bis 2004 waren Waffen wie das AR-15 und große Munitionsmagazine verboten. Auf Druck der Waffen-Lobby NRA, die darin einen unerlaubten Eingriff in das verfassungsmäßig besonders geschützte Recht auf Waffenbesitz sah, wurde der Bann vor allem mit Hilfe der Republikaner aufgehoben.
Laut Umfragen fände eine Neuauflage des Verbots heute kaum eine Mehrheit, auch in der Bevölkerung steht das Gros der Stigmatisierung eines bestimmten Waffentypus skeptisch gegenüber. In sechs Bundesstaaten und im Hauptstadt-Bezirk Washington DC sind „assault rifles“ trotzdem verboten.