Athen. Bis zu 700 Flüchtlinge sind mit einer Fähre kurz vor der griechischen Insel Kreta verunglückt. Die Küstenwache sucht nach den Opfern.

Südlich der Insel Kreta hat sich ein neues Flüchtlingsdrama abgespielt. Wie die griechische Küstenwache mitteilte, ist ein Schiff mit Hunderten Menschen an Bord rund 75 Seemeilen südlich der Insel gekentert. Rettungsteams suchten das Gebiet rund 75 Seemeilen südlich der Insel ab, um weitere Flüchtlinge aufzunehmen. Insgesamt seien bis zum Mittag 340 Menschen in Sicherheit gebracht worden, teilten die griechischen Behörden mit. Zahlreiche Menschen befänden sich noch auf dem halb untergegangenen Schiff, hieß es.

Woher das Schiff kam und welche Nationalität die Flüchtlinge hatten, blieb zunächst unklar. Offiziere der Küstenwache gingen allerdings davon aus, dass das Flüchtlingsboot aus Ägypten unterwegs nach Italien war. Bei einer breit angelegten Suchaktion mit Rettungsbooten sowie zwei Hubschraubern der griechischen Küstenwache und Marine wurden nach Informationen der Küstenwache bereits 302 Menschen gerettet. Nach weiteren Schiffbrüchigen werde gesucht. Griechische Medien berichteten, an Bord des gekenterten Schiffes könnten bis zu 700 Menschen gewesen sein.

Fluchtroute hat sich verschoben

Nach Schließung der Balkanroute versuchen internationale Schleuserbanden offenbar zunehmend, Migranten aus der Türkei und Ägypten über Kreta nach Italien zu bringen. In den vergangenen fünf Tagen waren knapp 180 Migranten auf Kreta gestrandet. Zuvor waren ihre Boote in Seenot geraten. (dpa/rtr)