Tokio. Tagelang irrte er durch den Wald, nun wurde er entdeckt: Der siebenjährige Japaner hat die Bestrafungsaktion seiner Eltern überlebt.

Ein seit Tagen in Japan vermisster Junge, den seine Eltern zur Strafe allein im Wald zurückgelassen hatten, lebt. Soldaten fanden den Siebenjährigen am frühen Freitagmorgen auf einem militärischen Übungsgelände in einem Bergwald rund fünf Kilometer von der Stelle entfernt, wo die Eltern ihn zurückgelassen hatten, wie lokale Medien meldeten.

Der Junge habe den Soldaten seinen Namen genannt, hieß es. Offenbar hatte er die meiste Zeit in einem verlassenen Gebäude des Übungsgeländes auf einer Matratze verbracht. Seine Eltern hatten ihn am vergangenen Samstag in einem Waldstück auf der nördlichen Hauptinsel Hokkaido ausgesetzt.

Fahrende Autos mit Steinen beworfen

Damit wollten sie ihn bestrafen, weil er fahrende Autos mit Steinen beworfen hatte. Sie ließen ihn aussteigen, kehrten aber fünf Minuten später an die Stelle zurück. Doch da war ihr Sohn nicht mehr da. 180 Polizisten und Soldaten suchten seither nach dem Kind. Zunächst hatte das Ehepaar den Behörden gesagt, dass der Junge beim Beerenpflücken verschwunden sei. Viele Japaner haben inzwischen in sozialen Medien das Verhalten der Eltern scharf verurteilt. (dpa)