Berlin. Gina-Lisa Lohfink beschuldigte zwei Männer der Vergewaltigung. Jetzt steht das Model selbst vor Gericht – wegen falscher Verdächtigung.

Für eine ehemalige Kandidatin von „Germany’s next Topmodel“ hat eine Anzeige gegen zwei Männer wegen angeblicher Vergewaltigung vor einem Berliner Amtsgericht ein Nachspiel. Model Gina-Lisa Lohfink wies den Vorwurf der falschen Verdächtigung zu Prozessbeginn am Mittwoch zurück. Sie habe sich nichts vorzuwerfen und sehe sich „ausschließlich als Geschädigte in dem Verfahren“, hieß es in einer von einem Anwalt verlesenen Erklärung. Zuvor hatte die Verteidigung die Einstellung des Verfahrens beantragt. Es sei „eklatant verzögert“ worden.

Das 29-jährige Model hatte den Prozess mit einem Einspruch gegen einen Strafbefehl erzwungen. Darin hatte das Gericht auf Antrag der Staatsanwaltschaft eine Geldstrafe von 24.000 Euro verhängt. Lohfink sagte am Rande des Prozesses, sie wolle einen Freispruch erkämpfen. Videosequenzen, die von den beiden Männern angefertigt worden seien, zeigten eindeutig ein Handeln, das sie nicht gewollt habe.

Bei der Polizei soll sie nach einer Partynacht im Juni 2012 angegeben haben, gegen ihren Willen mehrfach zum Geschlechtsverkehr gezwungen worden zu sein sowie durch K.O.-Tropfen einen „Filmriss“ erlitten zu haben. In einem Verfahren gegen die beiden Männer erhärteten sich die Vergewaltigungsvorwürfe nicht. Ob es noch am Mittwoch zu einer Entscheidung des Gerichts kommt, blieb zunächst offen. (dpa)