Rom. Italiens Marine veröffentlicht dramatische Bilder vom Kentern eines Flüchtlingsschiffs. Für mindestens fünf Menschen kam Hilfe zu spät.

Mindestens fünf Flüchtlinge sind bei einem Bootsunglück im Mittelmeer vor der libyschen Küste ums Leben gekommen. Fotos der italienischen Marine zeigen den Hergang des Unglücks und die dramatische Lage. Obwohl die Retter unmittelbar die Unglücksstelle erreichten, starben mindestens fünf Menschen im Meer.

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Nach Angaben der Marine war das völlig überfüllte Schiff umgeschlagen, als die Menschen an Bord angesichts nahender Rettung alle auf eine Seite drängten. Einige fielen sofort ins Meer, andere sprangen. Weitere Migranten klammerten sich verzweifelt an das Schiff.

Imnsgesamt 550 Flüchtlinge gerettet

Die Marine warf Rettungswesten und Rettungsinseln ins Meer, Rettungsboote wurden ins Wasser gelassen, ein Hubschrauber unterstützte die Rettung. Insgesamt wurden bei diesem und einem Einsatz von einem weiteren Schiff etwa 550 Flüchtlinge gerettet.

Fünf Tote bei Bootsunglück vor Libyen

Der Kutter, mit dem die Flüchtlinge vor der Küste Libyens unterwegs waren, war völlig überfüllt.
Der Kutter, mit dem die Flüchtlinge vor der Küste Libyens unterwegs waren, war völlig überfüllt. © REUTERS | HANDOUT
Das Boot nimmt gefährlich Schlagseite ein.
Das Boot nimmt gefährlich Schlagseite ein. © REUTERS | HANDOUT
Schließlich kentert es. Die Flüchtlinge fallen ins Wasser.
Schließlich kentert es. Die Flüchtlinge fallen ins Wasser. © REUTERS | HANDOUT
Manche versuchen verzweifelt, sich auf das untergehende Boot zu retten.
Manche versuchen verzweifelt, sich auf das untergehende Boot zu retten. © REUTERS | HANDOUT
Die italienische Marine ist mit zwei Schiffen – der „Bettica“ und der „Bergamini“ – vor Ort, um zu helfen.
Die italienische Marine ist mit zwei Schiffen – der „Bettica“ und der „Bergamini“ – vor Ort, um zu helfen. © REUTERS | HANDOUT
Einige Flüchtlinge schaffen es, das Marineschiff schwimmend zu erreichen.
Einige Flüchtlinge schaffen es, das Marineschiff schwimmend zu erreichen. © REUTERS | HANDOUT
Einsatzkräfte helfen, die Menschen an Bord zu ziehen.
Einsatzkräfte helfen, die Menschen an Bord zu ziehen. © REUTERS | HANDOUT
Auch Hubschrauber sind bei der Rettungsaktion im Einsatz.
Auch Hubschrauber sind bei der Rettungsaktion im Einsatz. © REUTERS | HANDOUT
Etwa 550 Flüchtlinge konnten gerettet werden.
Etwa 550 Flüchtlinge konnten gerettet werden. © REUTERS | HANDOUT
Für mindestens fünf Menschen kam die Hilfe der italienischen Marinesoldaten zu spät.
Für mindestens fünf Menschen kam die Hilfe der italienischen Marinesoldaten zu spät. © REUTERS | HANDOUT
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Das Mittelmeer gilt als die gefährlichste Flüchtlingsroute der Welt: Seit Anfang des Jahres sind Schätzungen der Internationalen Organisation für Migration (IOM) zufolge mindestens 1350 Menschen ertrunken.

Mit der warmen Jahreszeit nimmt Flüchtlingswelle zu

Am Dienstag meldete die italienische Küstenwache 3000 vor der libyschen Küste gerettete Flüchtlinge. Wegen guter Wetterbedingungen starteten in den vergangenen Tagen mehr Boote als in den vorangegangenen Wochen von libyschen Häfen, um die italienische Küste zu erreichen.

Laut der Internationalen Organisation für Migration kamen zwischen Januar und Mai 39.800 Bootsflüchtlinge in Italien an, fast so viele wie im gleichen Zeitraum 2015. Im Sommer wird ein Anstieg der Zahlen erwartet. Italien baut deshalb die Aufnahmekapazitäten aus. Die Behörden erwägen überdies die Einrichtung von Hotspots zur Registrierung von Flüchtlingen auf Schiffen im südlichen Mittelmeer. (law/epd/dpa)