San Francisco. Mit Handtüchern Liegen zu reservieren ist dagegen fast romantisch: San Francisco sichert gegen Bezahlung Wiese im öffentlichen Park zu.

Schöne Parks in Großstädten bei schönem Wetter – da wird es schon mal eng auf der Wiese. Das ist in San Francisco nicht anders als in anderen Städten. Doch die Stadt eckt an mit einer eigenwilligen Antwort auf das Ringen um den begehrten Platz. Gegen Geld lässt sie ein Stück Wiese für Partys reservieren.

Vom rund sechs Hektar großen Dolores Park heißt es, dass er an Wochenenden mit der höchsten Dichte an Hipster-Bärten in der Stadt aufwartet. Deren Liebe für den Park bringt nach lokalen Medienberichten nicht nur Konflikte mit den vor allem aus Hispanos bestehenden Anwohnern in direkter Nachbarschaft mit sich. Viele Einwohner der Stadt liefen Sturm dagegen, dass die knapp vorhandene Rasenfläche quasi privatisiert werde. Gentrifizierung im von Steuergeldern unterhaltenen Park?

Es ist üblich und unstrittig, dass die Parkverwaltung Reservierungen für Picknick-Tische in ihren Parks vergibt. Doch jetzt bildete sich in Windeseile ein Proteststurm und es wurde eine Petition aufgesetzt: SFist.com hatte darüber berichtet, dass gegen Geld Rasenfläche reserviert werden kann. Mitten in der Wiese steht dann ein Aufsteller mit dem Namen des Rasenmieters und des Zeitraums, in dem der Rasen zur Verfügung steht. Parkpersonal soll unberechtigte Wiesennutzer vertreiben. Absperrbänder flattern nicht.

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260 Dollar für Firmen

Gedacht ist die Regelung nicht für den Wochenendspaß von Pärchen oder Kleinfamilien, sondern für Gruppen. Dem Antragsformular im Netz zufolge zahlen Firmen 260 Dollar (230 Euro), wenn sie Platz für bis zu 100 Personen belegen wollen. Nichtkommerzielle Gruppen unter 50 Parkfreunde sind mit 33 Dollar dabei.

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Doch möglich sein wird das nur bis in den Juli. Bestehende Buchungen kommen noch zum Zuge, danach läuft die Regelung nach den Protesten aber aus. Zunächst verteidigte die Parkverwaltung die Regelung noch. Auch in anderen Parks – in denen die Fläche allerdings längst nicht so knapp ist wie im Dolores Park – gebe es die Regelung. Außerdem sei es keine Neuregelung, sie sei nur in den vergangenen Jahren ausgesetzt gewesen.

Das Grünflächenamt verteidigte die Regelung auch damit, dass im Jahr Kosten von 750.000 Dollar für die Müllentsorgung in dem Park entstünden. Der Genehmigungsprozess führe zu einem verantwortlicheren Umgang und sichere einen sauberen Park.

Die Argumente konnten aber offenbar nicht überzeugen. Nur wenige Stunden hielt das Grünflächenamt seine Linie, ehe die Regelung am Dienstag wieder gekippt wurde. Man gehe einen Schritt zurück, und wolle mit der Öffentlichkeit in Dialog treten über die Reservierungsbedingungen.