Hannover. Eine wachsende Population von Störchen ist nicht überall Grund zur Freude. Für den Flughafen Hannover sind sie ein großes Problem.

Der Flughafen Hannover hat jetzt die Lizenz, Störche zu töten. Die Region Hannover hat dem Airport eine entsprechende naturschutzrechtliche Ausnahmegenehmigung erteilt, wonach Störche am Flughafen Hannover im Notfall abgeschossen werden dürfen. Das ist erlaubt, wenn nur so die Sicherheit bei Starts und Landungen gewährleistet werden könne.

Angesichts der wachsenden Zahl von Störchen hatten die Betreiber des Airports deren Abschuss beantragt. Für Flugzeuge bedeuten fliegende Vögel eine Gefahr, wenn sie den Maschinen nicht mehr ausweichen können. Diese Kollisionen - im Fachjargon Vogelschlag genannt - können auch große Verkehrsjets abstürzen lassen. Axel Priebs, Umweltdezernent der Stadt Hannover, erklärte, so schaffe man die nötige Rechtssicherheit für einen Extremfall. Ein Flughafensprecher hatte im Vorfeld dem NDR gesagt, es gehe nicht darum, „täglich auf der Lauer zu liegen und auf Störche zu schießen, die über das Gelände fliegen“.

Damit es auch nicht dazu kommt, soll unter anderem die Erreichbarkeit der Nordbahn des Flughafens für den dort tätigen „Bird Controller“ verbessert werden. Seine Aufgabe ist es, mit Unterstützung eines Hundes und Schreckschussmunition die Tiere auf dem Gelände zu vergrämen. In den Ortschaften rund um das Flughafengelände sollen zudem keine künstlichen Nisthilfen mehr errichtet werden. In der Region Hannover wurden im vergangenen Jahr 51 mit Weißstorch-Brutpaaren besetzte Nester gezählt. Der Großvogel ist nach dem Bundesnaturschutzgesetz streng geschützt. (dpa/law)