Berlin . Frauen bekommen weniger Gehalt als Männer – auch am Set von „House of Cards“. Die Hauptdarstellerin ließ sich das nicht gefallen.

Robin Wright hat offengelegt, wie stark sie für eine gleiche Bezahlung am Set von „House of Cards“ kämpfen musste. Das berichtet die „Huffington Post“. Während einer Veranstaltung im New Yorker Rockefeller Center sprach die 50-Jährige demnach darüber, wie sie die Chefs der Produktionsfirma zur mehr Lohngerechtigkeit zwang. Wright handelte dabei offenbar so wie ihre Rolle der gewieften Claire Underwood: Sie drohte den Bossen damit, ihre Lage öffentlich zu machen.

Negative Schlagzeilen für die Macher der Erfolgsserie wären vorprogrammiert gewesen: Wright ist neben Kevin Spacey Hauptdarstellerin in der US-Politserie und ein Vorbild für viele Zuschauerinnen. Zudem ist sie Mitproduzentin und hat auch bei der Regie ein Mitspracherecht. Dennoch sollte sie für ihre Arbeit deutlich weniger Geld bekommen als Spacey. „Ich sagte: Ich möchte genauso bezahlt werden wie Kevin“, soll Wright laut „Huffington Post“ gesagt haben.

Druckmachen à la Claire Underwood

Zuvor habe sie nach Statistiken gesucht, die beweisen, dass Claire Underwood bei den Zuschauern beliebter ist als Ehemann Frank. Tatsächlich habe sie einen Beleg für ihre Bedeutung – und damit ein Druckmittel – gefunden. „Ihr bezahlt mich besser oder ich mach es öffentlich“, soll die Schauspielerin gesagt haben.

In der Podiumsdiskussion, an der Aktivisten und Medienvertreter teilnahmen, äußerte sich Wright zunächst zur grundsätzlichen Debatte um Gleichberechtigung. „House of Cards“ sei ein Paradebeispiel dafür, dass es kaum Filme und Serien gebe, in dem der Mann und die Frau gleichermaßen einflussreich und erfolgreich sind, so Wright.

Debatte über patriarchisches Hollywood

Zuletzt hatten sich immer mehr weibliche Stars kritisch über die patriarchischen Strukturen in Hollywood geäußert und damit eine Debatte über die mangelnde Gleichberechtigung angestoßen. So erklärte Oscar-Gewinnerin Jennifer Lawrence öffentlich, dass sie für „American Hustle“ weniger Geld erhalten habe als ihre männlichen Top-Kollegen.

Bei dem Streit für mehr Geld geht es auch im Fall von Wright nicht um Peanuts: Wie der „Business Insider“ berichtet, verdient Kevin Spacey seit Jahren etwa eine halbe Million US-Dollar pro Folge – bei einer Staffel mit 13 Folgen macht das 6,5 Millionen. Für die Folgen ab der dritten Staffel konnte Spacey dem Bericht zufolge das Honorar nochmal verdoppeln – und bekommt somit eine Million Dollar. (she)