Aachen. Eltern töteten mit einem Bekannten einen Mann, der über Facebook Kontakt zur Tochter aufgenommen hat. Sie müssen lebenslang in Haft.

Für die Ermordung eines völlig unschuldigen Mannes, der im Internet Kontakt zu einer Zwölfjährigen aufgenommen hatte, sind deren Eltern und ein Helfer zu lebenslanger Haft verurteilt worden.

Sie hätten den falschen Verdacht gehabt, stellten die Richter bei der Urteilsverkündung fest. Die Eltern hätten dem ihnen ganz unbekannten Mann unterstellt, dass er ein Pädophiler sei und bei einem früheren Kontakt über Facebook Nacktfotos ihrer Tochter erschlichen habe.

Mit Bajonettmesser erstochen

Mit der Hilfe eines Bekannten hätten die drei den 29-Jährigen im August letzten Jahres in Eschweiler bei Aachen in einen Hinterhalt gelockt, um den Mann zu töten. Vorher hätten sie reichlich Alkohol und Drogen konsumiert. Der Vater habe den jungen Mann mit einem Bajonettmesser erstochen. Für ihn stellten die Richter die besondere Schwere der Schuld fest. Damit kann er nicht schon nach 15 Jahren einen Antrag auf vorzeitige Haftentlassung stellen.

Eine Bekannte, die sich als Lockvogel mit dem Opfer an der entlegenen Stelle verabredet hatte, wurde zu zwei Jahren und sechs Monaten Haft wegen Beihilfe zur gefährlichen Körperverletzung verurteilt. Freigesprochen wurde ein Mitangeklagter, der während der Tat auf die Kinder des Elternpaares aufgepasst hatte. (dpa)