Boston. Thomas Manning verlor wegen einer Krebserkrankung seinen Penis. Jetzt hat er ein Spenderorgan bekommen – als erster Patient in den USA.

Erstmals in den USA ist in Boston einem Mann ein Penis transplantiert worden. Der 64-jährige Thomas Manning, dem sein eigenes Geschlechtsteil wegen einer seltenen Krebserkrankung fast komplett amputiert werden musste, erhielt im Massachusetts General Hospital vergangene Woche das Organ eines verstorbenen Spenders, wie die Klinik und die „New York Times“ mitteilten. „Wir sind vorsichtig optimistisch“, sagte der plastische Chirurg Curtis Cetrulo der Zeitung. „Das sind unbekannte Wasser für uns.“

Vertreter der Klinik betonten am Montag, der Patient erhole sich gut, der Blutfluss funktioniere und es gebe bislang keine Anzeichen, dass das Organ abgestoßen werde.

Das Team aus einem Dutzend Chirurgen hatte sich mehr als drei Jahre lang auf die 15-stündige Transplantation, die am 8. und 9. Mai stattfand, vorbereitet. Wenn nun alles laufe wie erhofft, könne Manning in wenigen Wochen normal Wasser lassen, einige Zeit später sei das Organ auch sexuell funktionsfähig, sagte der Arzt. Manning selbst zeigte sich der Zeitung zufolge glücklich über die Operation. „Ich will wieder der sein, der ich einmal war.“

Erste Penis-Transplantation weltweit ist wohl 2005 in China geglückt

Die vermutlich erste Penis-Transplantation hatte es 2005 in China gegeben. Kurz darauf hatte sich der Mann das funktionierende Spenderorgan jedoch wieder abnehmen lassen, weil es ihm und seiner Frau als Fremdkörper erschien. Ende 2014 war in Kapstadt (Südafrika) erfolgreich ein Penis transplantiert worden. Einige Monate später hatte der Mann mit dem Spenderorgan ein Baby gezeugt. (dpa)