Bielefeld. Laut Medienbericht soll das Haus in Höxter abgerissen werden, in dem Frauen zu Tode gequält wurden. Das entschieden die Eigentümer.

Das „Horror-Haus“ von Höxter-Bosseborn soll abgerissen werden. Dies habe man gemeinsam beschlossen, sagte Miteigentümerin Annette T. als Vertreterin der Eigentümerfamilie dem “Westfalen Blatt“.

Demnach hatten T. und ihre drei Geschwister als Erbengemeinschaft den kleinen Hof seit 2010 an Angelika B. (47) und ihren Ex-Mann Wilfried W. (46) vermietet. Das Paar habe die Miete von knapp 500 Euro jeden Monat pünktlich und in kleinen Scheinen an der Haustür bezahlt. Vereinbart gewesen sei zudem ein Mietkauf: Bei regelmäßiger Zahlung wäre das Haus Ende 2017 in den Besitz der Mieter übergegangen. Bei zwei Monaten Rückstand sollte die Vereinbarung hinfällig sein – dies sei jetzt der Fall.

In das nun weltweit bekannte Haus wurden laut Ermittlungen der Polizei jahrelang per Kontaktanzeige Frauen gelockt. Mehrere Frauen soll das Paar dort gequält und körperlich misshandelt haben. Zwei Opfer aus Niedersachsen kamen dabei ums Leben. Die beiden Beschuldigten sitzen in Untersuchungshaft

Auf dem Grundstück soll ein Kreuz an Opfer erinnern

Nicht alle Opfer sind körperlich misshandelt worden. Bei der Polizei haben sich etwa auch einige Frauen gemeldet, die das beschuldigte Paar finanziell geschädigt haben soll. Genaue Summen und Gründe für die Zahlungen nannte die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen nicht. Sechs weitere Opfer sind der Polizei jetzt namentlich bekannt. Nach den bisherigen Ermittlungen geht die Polizei von weiteren Geschädigten aus.

Die Eigentümerfamilie plant nun laut „Westfalen Blatt“, nach dem Abriss auf dem Grundstück ein Kreuz aufzustellen, mit dem der getöteten und misshandelten Frauen gedacht werden soll. (dpa)