Fort McMurray. Fort McMurray in Kanada wurde wegen der Waldbrände evakuiert. Das Feuer tobte in der Stadt – offenbar weniger schlimm als befürchtet.

Nach den verheerenden Waldbränden im kanadischen Fort McMurray ist das Ausmaß der Zerstörung dort offenbar deutlich geringer als gedacht. 90 Prozent der Stadt von rund 80.000 Einwohnern habe gerettet werden können, teilte Rachel Notley, Regierungschefin der Provinz Alberta, am Montag mit.

Die in der Region seit gut einer Woche wütenden Brände hätten 2400 Gebäude zerstört, doch fast 25.000 seien intakt, darunter das Krankenhaus, Gemeindegebäude und Schulen. Damit sei die Zerstörung auch geringer als beim Brand um Slave Lake, der in Alberta im Jahr 2011 wütete.

Tausende fliehen vor Waldbränden in Kanada

Meterhoch schlugen sich die Flammen durch die kanadische Provinz Alberta, Wind trug das Feuer weiter nach Norden.
Meterhoch schlugen sich die Flammen durch die kanadische Provinz Alberta, Wind trug das Feuer weiter nach Norden. © dpa | Twitter.Com/Jeromegarot
Der folgenschwere Waldbrand hat rund 88.000 Menschen in die Flucht geschlagen. Twitter-Nutzer @jeromegarot hat das Feuer in der Stadt Fort McMurray fotografiert.
Der folgenschwere Waldbrand hat rund 88.000 Menschen in die Flucht geschlagen. Twitter-Nutzer @jeromegarot hat das Feuer in der Stadt Fort McMurray fotografiert. © dpa | Twitter.Com/Jeromegarot
Es handele sich um die größte wegen Bränden veranlasste Evakuierung in der Geschichte der Provinz, teilte das Rote Kreuz mit.
Es handele sich um die größte wegen Bränden veranlasste Evakuierung in der Geschichte der Provinz, teilte das Rote Kreuz mit. © dpa | Yonis Libah /Twitter.Com/Slimcat
Ganze Gemeinden seien verwüstet worden, Tote oder ernsthaft Verletzte gab es demnach aber nicht.
Ganze Gemeinden seien verwüstet worden, Tote oder ernsthaft Verletzte gab es demnach aber nicht. © dpa | Twitter.Com/Jeromegarot
Das auf einer Fläche von etwa 2000 Quadratkilometern wütende Feuer zerstörte laut...
Das auf einer Fläche von etwa 2000 Quadratkilometern wütende Feuer zerstörte laut... © REUTERS | CBC NEWS
...der Regierungschefin von Alberta, Rachel Notley, 2400 Gebäude, darunter Hunderte Wohnhäuser. Für die Provinz wurde der Notstand ausgerufen.
...der Regierungschefin von Alberta, Rachel Notley, 2400 Gebäude, darunter Hunderte Wohnhäuser. Für die Provinz wurde der Notstand ausgerufen. © REUTERS | TOPHER SEGUIN
Einsatzkräfte regelten die Evakuierung.
Einsatzkräfte regelten die Evakuierung. © REUTERS | TOPHER SEGUIN
Feuerwehrleute hatten zudem wegen ungünstiger Wetterbedingungen Schwierigkeiten, die Flammen in Schach zu halten.
Feuerwehrleute hatten zudem wegen ungünstiger Wetterbedingungen Schwierigkeiten, die Flammen in Schach zu halten. © REUTERS | TOPHER SEGUIN
Fort McMurrays Feuerwehrchef Darby Allen sprach von einem „ekelhaften, dreckigen Feuer“ und dem schlimmsten Tag seiner Karriere bei der Feuerwehr.
Fort McMurrays Feuerwehrchef Darby Allen sprach von einem „ekelhaften, dreckigen Feuer“ und dem schlimmsten Tag seiner Karriere bei der Feuerwehr. © REUTERS | KANGEN LEE
Die Einsatzkräfte erwarteten, dass der Wind die Brände noch weiter nach Norden trägt.
Die Einsatzkräfte erwarteten, dass der Wind die Brände noch weiter nach Norden trägt. © REUTERS | TOPHER SEGUIN
Mehr als 1000 Feuerwehrleute waren im Einsatz, wie die Provinz Alberta mitteilte, dazu 145 Hubschrauber und 22 Löschflugzeuge. Die Menschen, die Fort McMurray noch nicht verlassen konnten, sollen in einer Rettungsaktion mit Flugzeugen in Sicherheit gebracht werden.
Mehr als 1000 Feuerwehrleute waren im Einsatz, wie die Provinz Alberta mitteilte, dazu 145 Hubschrauber und 22 Löschflugzeuge. Die Menschen, die Fort McMurray noch nicht verlassen konnten, sollen in einer Rettungsaktion mit Flugzeugen in Sicherheit gebracht werden. © REUTERS | KANGEN LEE
Das Feuer war schon am Wochenende südwestlich der Stadt ausgebrochen, starker Wind trieb die Flammen dann am Dienstag nach Fort McMurray.
Das Feuer war schon am Wochenende südwestlich der Stadt ausgebrochen, starker Wind trieb die Flammen dann am Dienstag nach Fort McMurray. © dpa | Nasa/Earth Observatory/Joshua St
Die Provinz Alberta hatte 2015 die schlimmste Dürre seit 50 Jahren erlebt und leidet seit vergangener Woche unter einer Hitzewelle.
Die Provinz Alberta hatte 2015 die schlimmste Dürre seit 50 Jahren erlebt und leidet seit vergangener Woche unter einer Hitzewelle. © Reuters | HANDOUT
Das Gebiet rund um Fort McMurray ist für den Abbau von Ölsand bekannt. Die teerartige Substanz, die ähnlich aussieht wie klebriger Asphalt, lagert dort in riesigen Mengen etwa 30 Meter unter der Erdoberfläche. Das stark ölhaltige Produkt wird im Übertagebau abgebaut.
Das Gebiet rund um Fort McMurray ist für den Abbau von Ölsand bekannt. Die teerartige Substanz, die ähnlich aussieht wie klebriger Asphalt, lagert dort in riesigen Mengen etwa 30 Meter unter der Erdoberfläche. Das stark ölhaltige Produkt wird im Übertagebau abgebaut. © Reuters | HANDOUT
Die flüchtenden Menschen kamen in Notunterkünften unter.
Die flüchtenden Menschen kamen in Notunterkünften unter. © REUTERS | TOPHER SEGUIN
Freiwillige trugen Lebensmittel ins Gemeindezentrum von Anzac, wo...
Freiwillige trugen Lebensmittel ins Gemeindezentrum von Anzac, wo... © REUTERS | TOPHER SEGUIN
...Menschen – und Tiere – aus Fort McMurray Unterschlupf fanden.
...Menschen – und Tiere – aus Fort McMurray Unterschlupf fanden. © REUTERS | TOPHER SEGUIN
Das Rote Kreuz rief zu Spenden für die Betroffenen auf, die am...
Das Rote Kreuz rief zu Spenden für die Betroffenen auf, die am... © REUTERS | TOPHER SEGUIN
...Mittwoch ihre Stadt hatten verlassen müssen.
...Mittwoch ihre Stadt hatten verlassen müssen. © REUTERS | TOPHER SEGUIN
Berichten zufolge erschwerten Benzinknappheit und...
Berichten zufolge erschwerten Benzinknappheit und... © dpa | Yonis Libah /Twitter.Com/Slimcat
...Staus die Evakuierung: Dieser Mann aus Fort McMurray machte Pause an einem Strand südlich der Stadt.
...Staus die Evakuierung: Dieser Mann aus Fort McMurray machte Pause an einem Strand südlich der Stadt. © REUTERS | TOPHER SEGUIN
Diese Menschen, die ihr Heim verlassen mussten, bekamen Kissen und Decken...
Diese Menschen, die ihr Heim verlassen mussten, bekamen Kissen und Decken... © REUTERS | DAN RIEDLHUBER
...sowie andere Hilfsmittel in einem Zentrum in Edmonton ausgehändigt.
...sowie andere Hilfsmittel in einem Zentrum in Edmonton ausgehändigt. © REUTERS | DAN RIEDLHUBER
Vor den Lebensmittel-Geschäften in Fort McMurray hatten sich lange Schlangen gebildet, als bekannt wurde, dass...
Vor den Lebensmittel-Geschäften in Fort McMurray hatten sich lange Schlangen gebildet, als bekannt wurde, dass... © REUTERS | TOPHER SEGUIN
...die Stadt evakuiert werden würde.
...die Stadt evakuiert werden würde. © REUTERS | TOPHER SEGUIN
Twitter-Nutzer @SlimCat_23 fotografierte die Rauchwolken von der Gemeinde Anzac aus.
Twitter-Nutzer @SlimCat_23 fotografierte die Rauchwolken von der Gemeinde Anzac aus. © dpa | Yonis Libah /Twitter.Com/Slimcat
Einsatzkräfte im Angesicht der Naturgewalt.
Einsatzkräfte im Angesicht der Naturgewalt. © REUTERS | TOPHER SEGUIN
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„Diese Stadt war vor nur ein paar Tagen von einem Flammenmeer umgeben, aber Fort McMurray und die umliegenden Gemeinden wurden gerettet. Und sie werden wieder aufgebaut“, teilte Notley auf Facebook mit.

Feuerfläche doppelt so groß wie Berlin

An eine Rückkehr sei für die Betroffenen momentan aber noch nicht zu denken. Das Feuer glimme noch an vielen Stellen und die Brandbekämpfung gehe weiter. Außerdem seien Stromleitungen kaputt und Dienstleistungen wie Gas, Wasser, Abfallentsorgung und Gesundheitsversorgung müssten wiederhergestellt werden. Retter und Reparaturarbeiter hätten wochenlange Arbeiten vor sich.

Mittlerweile haben die Brände sich auf eine Fläche von 204.000 Hektar ausgebreitet, was mehr als der doppelten Größe Berlins entspricht. Sie sind noch etwa 30 Kilometer von der benachbarten Provinz Saskatchewan entfernt. Nach offiziellen Angaben waren zuletzt 700 Feuerwehrleute im Einsatz und weitere 300 auf dem Weg. (dpa)