Samos. Bundespolizisten haben Flüchtlinge von einer unbewohnten Insel in der Ägäis gerettet. Schleuser hatten die Menschen einfach ausgesetzt.

Der Fall zeigt, wie skrupellos die Schleuser im Mittelmeer vorgehen: Die Bundespolizei hat am Mittwochabend (Ortszeit) eine Gruppe von zehn irakischen Flüchtlingen von einer unbewohnten Insel in der griechischen Ägäis gerettet. Schleuser hatten die Menschen dort einfach ausgesetzt und ihrem Schicksal überlassen.

Die Iraker waren am Nachmittag auf dem Felsen östlich der Insel Samos ausgesetzt worden. Abends entzündeten sie ein Feuer, um auf sich aufmerksam zu machen. Beamte der Bundespolizei, die auf Samos im Rahmen des Frontex-Einsatzes zur Unterstützung der griechischen Küstenwache eingesetzt sind, entdeckten das Leuchtsignal und schickten ein Polizeiboot dorthin.

Ägäis-Einsatz der Bundespolizei bis Ende des Jahres verlängert

Mit insgesamt drei Anfahrten in einem Rettungsboot konnten die Gestrandeten von der Felsen-Insel geborgen werden. Darunter befanden sich drei Männer, zwei Frauen und fünf Kinder. Im Anschluss wurde die Insel noch einmal abgesucht, es wurden aber keine weiteren Personen entdeckt. Dem äußeren Anschein nach waren alle Iraker den Umständen entsprechend wohlauf. Sie wurden anschließend der griechischen Küstenwache übergeben und in ein Aufnahmelager gebracht.

Der Frontex-Einsatz der rund 30 Bundespolizisten und zwei auf Samos stationierten Streifenboote wurde mittlerweile bis zum Jahresende verlängert. Auftrag ist es, die Seegrenze zwischen der griechischen Ägäis-Insel Samos und der Türkei zu überwachen. Der Einsatz läuft seit Anfang März. Im Einsatz sind Bundespolizisten aus Cuxhaven, Neustadt in Holstein und Warnemünde. (küp)