Wuppertal. Ein Häftling einer Strafanstalt in Wuppertal hat gestanden, einen Mitgefangenen getötet zu haben. Es ging offenbar um Spielschulden.

Ein 18-jähriger soll wegen 40 Euro Spielschulden einen 20-jährigen Mithäftling im Gefängnis Wuppertal-Ronsdorf erwürgt haben. Die beiden Häftlinge seien beim Zellenbesuch am frühen Mittwochabend während eines gemeinsamen Kartenspiels in Streit geraten, sagte Justizminister Thomas Kutschaty (SPD) am Donnerstag in Wuppertal. „Nach ersten Erkenntnissen soll es um 40 Euro Spielschulden nach einem Kartenspiel gegangen sein.“

Die Zellen der beiden Häftlinge lagen nebeneinander. Sie hatten sich laut Kutschaty schon vorher zweimal besucht. Beim sogenannten Umschluss dürfen sich Gefangene während der Freizeit auf ihren Wunsch hin zusammen in einer Zelle einschließen lassen.

Streit um Spielschulden soll eskaliert sein

In der Zelle des 18-jährigen sei nach etwa 20 Minuten der Streit um die Begleichung von Spielschulden eskaliert, sagte Kutschaty. Der 18-jährige, der seit März eine dreijährige Jugendstrafe wegen Raubes, Einbruchdiebstahls und Brandstiftung verbüßt, soll den 20-Jährigen zunächst geschubst und schließlich erwürgt haben.

Anschließend habe er über die Notrufanlage die Vollzugsbeamten verständigt und gesagt, es sei „etwas Schlimmes passiert“. Der Anstaltsarzt habe noch versucht, das Opfer zu reanimieren, letztlich aber nur noch den Tod des 20-Jährigen feststellen können.

18-Jähriger gestand die Tat bei der Vernehmung

Das Opfer hatte seit März wegen Diebstahls mit Waffen in Untersuchungshaft gesessen. Der mutmaßliche Täter habe seine Tat bei der Vernehmung gestanden, sagte Kutschaty. Er sei noch in der Nacht in eine andere Anstalt verlegt worden.

In der JVA Wuppertal-Ronsdorf sind laut Kutschaty von 510 Haftplätzen derzeit 433 belegt. Das Gefängnis sei die jüngste Anstalt des Jugendvollzugs in Nordrhein-Westfalen. Sie verfüge über eine moderne Sicherheitstechnik. (dpa)