Bremen. Razzia gegen die Salafistenszene: In Bremen durchsuchte die Polizei Wohnungen und Geschäfte. Es habe einen Mordplan gegeben, hieß es.

Die Polizei ist mit einem Großeinsatz gegen Salafisten in Bremen vorgegangen. Spezialkräfte aus mehreren Bundesländern durchsuchten am Dienstagmorgen neun Wohnungen und Geschäfte in der Hansestadt. Hintergrund soll ein Streit zwischen Salafisten über die Auslegung des Islams gewesen sein. In dem Zusammenhang habe es zwei Verletzte gegeben, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Außerdem soll es Pläne gegeben haben, einen Menschen zu töten.

Die Polizei stellte nach Angaben der Staatsanwaltschaft die Identität mehrerer Verdächtiger fest. Haftbefehle habe es aber nicht gegeben, sagte die Sprecherin. Bei den Durchsuchungen in mehreren Stadtteilen stellten die Ermittler Handys und Computer sicher. Über weitere Details will die Staatsanwaltschaft am Mittag informieren.

Bremen gilt als Salafisten-Hochburg

Spezialkräfte aus Berlin, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein unterstützten die Bremer Polizei bei dem etwa zweieinhalbstündigen Großeinsatz.

Bremen gilt als eine Salafisten-Hochburg. Experten schätzen die Zahl der Anhänger dieser extrem konservativen islamistischen Strömung im kleinsten Bundesland auf rund 360. Erst im Februar hatte Bremens Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) einen salafistischen Verein verboten, weil dieser im Verdacht stand, Terrorkämpfer für den Syrien-Einsatz zu rekrutieren. (dpa)