London. Während der Landung soll eine Drohne in seine Maschine gekracht sein, sagt ein britischer Pilot. Jetzt fordern Experten Konsequenzen.

Der Zwischenfall in London Heathrow, bei dem ein unbemanntes Fluggerät mit einem Passagierflugzeug zusammengestoßen sein soll, hat eine Debatte über die Sicherheit an Flughäfen ausgelöst. Der Pilot eines British-Airways-Flugs hatte berichtet, seine Maschine sei am Sonntag beim Landeanflug auf London mit einer Drohne kollidiert. Schlimmeres passierte zum Glück nicht - das Flugzeug, das mit 137 Menschen an Bord aus Genf kam, konnte sicher landen.

Sollte sich der Vorfall bestätigen, wäre das die erste Kollision einer Drohne mit einem Flugzeug in Großbritannien, wie die nationale Behörde für Flugsicherheit (UKAB) mitteilte. Experten forderten nach dem Zwischenfall, die Piloten von Hobbydrohnen sollten besser über die Risiken und die Regeln aufgeklärt werden. Gesetze müssten verschärft werden.

Experte: „War nur eine Frage der Zeit“

Dass der Verursacher der Kollision gefasst wird, ist wohl unwahrscheinlich. Der Chefingenieur des britischen Drohnenherstellers „Drone Operations“ sagte der Nachrichtenagentur PA: „Es gibt keine Chance, den Piloten zu erwischen, weil Drohnen nicht registriert werden müssen.“ Der britische Verkehrsminister hatte zuvor mitgeteilt, die Regierung erwäge, eine verpflichtende Registrierung von unbemannten Flugobjekten einzuführen.

Experten mahnten schärfere Gesetzen an. „Angesichts der großen Zahl an Drohnen, die von Hobby-Piloten herumgeflogen werden, war es nur eine Frage der Zeit, bis es zu einem Zusammenstoß kommen würde“, sagte Flugsicherheitsexperte Steve Landells von der Pilotenvereinigung der Fluggesellschaft British Airways (Balpa).

40 Beinahe-Zusammenstöße in 2016

Drohnen-Piloten verstünden oft nur wenig von den Risiken und Regeln ihres Hobbys und müssten besser aufgeklärt werden. Auch Landells brachte strengere Gesetze ins Spiel. Bislang dürfen Drohnen in Großbritannien bis zu einer Höhe von 365 Meter fliegen; von Flugzeugen, Hubschraubern, Flughäfen und Landeplätzen müssen sie aber ferngehalten werden.

Dem Verkehrsministerium zufolge werde auch über „geo fencing“ nachgedacht, eine Technologie, die das Eindringen von Drohnen in den Luftraum über bestimmten Gebiete automatisch melden soll. Einem Bericht der britischen Flugsicherungsbehörde zufolge kam es im gesamten vergangenen Jahr zu 40 Beinahe-Zusammenstößen zwischen Drohnen und Flugzeugen. (dpa)