New York. In den USA haben überzogene Sicherheitsbedenken krasse Folgen für einen Fluggast gehabt. Er durfte wegen seiner Sprache nicht fliegen.

Laut einem Medienbericht durfte ein Student der Elite-Universität Berkeley seine Flugreise nicht antreten, weil er vor dem Start Arabisch gesprochen hatte. Khairuldeen Makhzoomi wurde am 6. April von einem Mitarbeiter der Fluglinie Southwest Airlines aus dem Flugzeug geworfen, wie die „New York Times“ berichtet.

Nach Angaben der Zeitung war Makhzoomi auf dem Weg von Los Angeles nach Oakland im US-Bundesstaat Kalifornien. Über sein Handy hatte er kurz vor dem Start seinen Onkel im Irak angerufen, um ihm über seinen Tag zu berichten. Dass er als Gast bei einer Veranstaltung mit dem UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon gewesen war, musste er sofort berichten. Doch die Sitznachbarin des Studenten fühlte sich unwohl wegen der arabischen Sprache der beiden Gesprächspartner am Telefon und informierte die Bordcrew.

FBI glaubt der Version des Studenten

Als Khairuldeen Makhzoomi einen Augenblick später hochschaute, sah er vor sich einen Mitarbeiter der Fluglinie, der ihn streng anschaute und ihn aufforderte, das Flugzeug zu verlassen. Der Mitarbeiter sprach den Studenten zunächst auch auf Arabisch an, weitere Hinweise erfolgten aber auf Englisch. Inwiefern der Mitarbeiter dem Arabischen mächtig war, bleibt fraglich, berichtete er den Sicherheitsbehörden am Flughafen doch, er habe aufgeschnappt, dass es im Telefonat um einen Anschlag gegangen sei. In einer kurzen Befragung durch das FBI konnte Khairuldeen Makhzoomi jedoch klarstellen, worum es in dem Telefonat wirklich gegangen sei. Zudem berichtete er den Beamten von seinem Vater, ein ehemaliger irakischer Beamter, der von Saddam Husseins Regime gefoltert und getötet worden war. Er erzählte dem FBI zudem von der Flucht seiner Familie aus dem Irak im Jahr 2010.

Die Beamten entließen Makhzoomi. Zurück ins Flugzeug konnte er dann jedoch nicht mehr und musste sein Ticket stornieren – bei dem gleichen Mitarbeiter, der ihn zuvor aus dem Flugzeug geworfen hatte. Nach Oakland kam der Fluggast dann aber doch noch. Dieses Mal aber mit einer anderen Fluglinie. (ac)