Hannover/Karlsruhe. Hinweise hatte es früh gegeben, jetzt ist der Vorwurf offiziell: Als Safia S. (15) einen Polizisten angriff, ging es ihr um IS-Terror.

Nach dem Messerangriff einer 15-jährigen Deutsch-Marokkanerin auf einen Bundespolizisten in Hannover erhärten sich die Hinweise auf einen terroristischen Hintergrund. Die Bundesanwaltschaft übernahm die Ermittlungen und erwirkte einen neuen Haftbefehl gegen Safiia S., die seit kurz nach der Tat bereits in Untersuchungshaft sitzt, wie die Anklagebehörde am Freitag mitteilte.

Die 15-Jährige Mädchen soll den Polizisten nach den bisherigen Ermittlungen bei einer Kontrolle am Hauptbahnhof mit einem Gemüsemesser lebensgefährlich verletzt haben, weil sie ihn als Repräsentanten der ihr verhassten Bundesrepublik töten wollte. Sie habe zuvor Kontakt zu Kämpfern des Islamischen Staates (IS) in Syrien gehabt. Das Mädchen hatte dem 34-Jährigen urplötzlich das Messer in den Hals gerammt. Spätestens im November 2015 sei sie auf die Propaganda der Terroristen hereingefallen.

Ursprünglich hatte die Staatsanwaltschaft Hannover ermittelt. Die Bundesanwaltschaft wirft der 15-Jährigen versuchten Mord, gefährliche Körperverletzung und nun auch Unterstützung einer ausländischen terroristischen Vereinigung vor. Den Ermittlungen zufolge versuchte das Mädchen im Januar, sich dem IS in Syrien anzuschließen. Sie flog nach Istanbul, traf Männer, die sie nach Syrien bringen wollten. Doch ihre Mutter konnte sie noch abfangen. Allerdings sei sie in Istanbul überzeugt worden, eine „Märtyreroperation“ auszuführen, so die Bundesanwaltschaft. (dpa)