Larnaka/Aberdeen. Der Flugzeugentführer war psychisch krank, ein Passagier verrückt: Wie es kam, dass ein Brite von einem Foto mit dem Entführer grinst.

Die wortspielverrückten Briten nennen ihn jetzt „Hijackass“ – eine Kombination aus Hijacker, also Entführer, und Jackass, Trottel: Ben Innes ist der Mann, der im entführten Flug MS181 der Egyptair nichts Besseres zu tun hatte, als sich mit dem Entführer Seif Eldin Mustafa fotografieren zu lassen.

Das Bild schickte der 26-Jährige dann über einen Messaging-Dienst an Freunde: „Ihr wisst, Euer Kumpel macht sich nicht in die Hosen. Macht mal die Nachrichten an, Jungs“, schrieb er dazu. Die „Daily Mail“ veröffentlichte einen Screenshot der Botschaft. In den Nachrichten kam dann, dass Flug MS181 der Egyptair von Alexandria nach Larnaka entführt wurde – nach Zypern.

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Sprengstoff-Attrappe vermutet

Der vermeintliche Sprengstoffgürtel des Entführers entpuppte sich später als Attrappe. Ein Verdacht, den Innes bereits zuvor gehegt hatte, wie er der „Sun“ sagte. Als man eine halbe Stunde nach der Landung auf Larnaka herumgesessen und gewartet habe, habe er sich gedacht, wieso nicht den Entführer nach einem Bild fragen. Das sei auch eine Gelegenheit gewesen, sich den möglichen Sprengsatz genauer anzuschauen. Sein Gedanke: „Wenn er uns alle in die Luft jagt, ist es eh egal.“ Auf dem dann entstandenen Foto sieht Innes allerdings nicht aus, als würde er sich wirklich vor einer bevorstehenden Explosion sorgen. Eine Stewardess hatte seine Frage übersetzt und das Foto gemacht. „Es ist das beste Selfie überhaupt“, kommentierte er später. Und vergisst dabei, dass es eigentlich gar kein Selfie ist, weil er es nicht selbst aufgenommen hat.

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So ganz genau wisse er auch nicht, weshalb er es getan habe. „Ich habe die Vorsicht in den Wind geschlagen beim Versuch, in der Situation fröhlich zu bleiben.“ Ein Mitreisender aus Italien fand es weniger lustig: „Ich konnte es nicht glauben. Ich habe ihn dann gefragt: Bist Du völlig bescheuert?“, erzählte er.

Mutter: „Das ist kein Selfie“

Entkommen: Ben Innes, wieder mit Telefon, war unter den drei letzten Passagieren an Bord.
Entkommen: Ben Innes, wieder mit Telefon, war unter den drei letzten Passagieren an Bord. © REUTERS | YIANNIS KOURTOGLOU

Innes musste danach noch lange ausharren. Er war einer der letzten drei Passagiere an Bord und die Geiselnahme noch nicht beendet, als seine Mutter in Aberdeen schon einen Anruf von der Zeitung „Scotsman“ bekam: Viel dazu sagen, wollte sie nicht, erst mal habe sie andere Sorgen. Sie hielt aber auch fest: „Aber es ist eindeutig kein Selfie, er hat es nicht selbst gemacht.“ Bens Schwester twitterte das Foto mit den Worten „Nur Ben holt sich so ein Bild. #Stolz.“ Sie löschte unter einem Ansturm von Kommentaren aber nicht nur den Tweet, sondern auch ihren Account.

Derweil trieben andere ihre Scherze.

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