Düsseldorf. Handy und Wohnung sind unverdächtig, der PC wird geprüft. Bisher finden sich keine Terrorbezüge beim festgenommenen Salafisten Samir E.

Die Polizei hat bei der Durchsuchung der Düsseldorfer Wohnung des Salafisten Samir E. nichts Verdächtiges entdecken können. „Es wurde nichts gefunden, was auch nur annähernd Bezüge zu Sprengstoff, Zündern oder Ähnlichem hat“, sagte der Sprecher des Landeskriminalamtes NRW, Frank Scheulen. Samir E. war am Donnerstag in den Fokus der Ermittler geraten und eilig verhaftet worden. Kurz zuvor war bekannt geworden, dass er in einem Flieger mit Terrorist Ibrahim El Bakraoui aus der Türkei abgeschoben worden war.

Auch die Auswertung des Handys des Verdächtigen habe keine Verbindungen zu Islamisten ergeben. Die Ermittlungen dauerten aber an. So werde die Überprüfung des PCs noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Der 28-Jährige bleibe in Haft. „Es wird versucht, ihn zu vernehmen“, sagte Scheulen.

Samir E. gilt als Randfigur der salafistisch-dschihadistischen Szene in NRW. Er war nach Informationen des Magazins „Der Spiegel“ und der dpa ebenso wie der Brüsseler Flughafen-Attentäter Ibrahim El Bakraoui im Sommer 2015 von den türkischen Behörden im Grenzgebiet zwischen der Türkei und Syrien aufgegriffen worden. Die Türken verdächtigten beide, sich auf der Seite der Islamisten am syrischen Bürgerkrieg beteiligt zu haben oder noch beteiligen zu wollen. Beide wurden gemeinsam in einem Flugzeug nach Amsterdam abgeschoben, wie die niederländische Regierung am Donnerstag bekannt gegeben hatte. Am Tag zuvor hatte die Türkei Deutschland informiert.

Ausschnitt aus dem Schreiben: So wurde die niederländische Botschaft über die Ankunft von Ibrahim El Bakraoui und einem deutschen Staatsbürger informiert.
Ausschnitt aus dem Schreiben: So wurde die niederländische Botschaft über die Ankunft von Ibrahim El Bakraoui und einem deutschen Staatsbürger informiert. © FMG

Die Behörden untersuchen nun, ob sich E. und Bakraoui näher gekannt haben und gemeinsam unterwegs waren. E. war am 1. März wegen gewerbsmäßigen Diebstahls zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Aufgrund eines Geständnisses hatte er die Haft nicht sofort antreten müssen. Nach den Veröffentlichungen über seine Ausweisung aus der Türkei gemeinsam mit El Bakraoui habe aber hohe Fluchtgefahr bestanden. Darum sei der Mann am Donnerstag verhaftet worden. (law/dpa)