Essen. Hollywood-Star Gerard Butler in Plauderlaune: Er berichtet ganz locker über sein hartes Image und verrät, was ihn an Frauen fasziniert.

Man merkt es Gerard Butler an, dass er sehr viel Spaß daran hatte, wieder in die Haut von Mike Banning zu schlüpfen, dem Bodyguard des amerikanischen Präsidenten. In „London Has Fallen“ tut der 46-Jährige dies nach „Olympus Has fallen“ jetzt schon zum zweiten Mal. Der Actionfilm läuft derzeit in den deutschen Kinos.

Mister Butler, als Leibwächter des US-Präsidenten pendeln Sie sich langsam zwischen Jack Bauer, John McClane und Rambo ein…

Gerard Butler: Keine schlechten Vorbilder, oder? Ich hoffe allerdings doch sehr, dass ich meiner Rolle vor allem in diesem Film eine ganz eigene Prägung gebe. Mike Banning ist ja ganz und gar auf mich zugeschnitten. Ich versuche ihn – bei aller Härte und tödlicher Effizienz – auch mit genügend Humor auszustatten. Und mit jeder Menge Herz. Denn nur so wird aus einem Actionheld auch ein dreidimensionaler Mensch. Das ist mir sehr wichtig. Ich will ja schließlich kein Abziehbild sein.

Wie lange liegt denn Ihre letzte Prügelei zurück? Erinnern Sie sich noch?

Butler: Dunkel. Das ist wirklich schon sehr lange her. Ich habe mich eigentlich ganz selten geprügelt. Nur weil ich in ein paar Actionfilmen zu sehen war, heißt das ja noch lange nicht, dass ich auch privat so eine wandelnde Adrenalinbombe bin. Im Gegenteil – da bin ich sanft wie ein Lamm.

Das sollen wir Ihnen jetzt tatsächlich glauben?

Butler: Das ist die reine Wahrheit. Fragen Sie meine Freundin. Außerdem habe ich eine sehr romantische Ader. So richtig mit roten Rosen und Candle-Light-Dinner. Das volle Programm.

Was muss denn eine Frau haben, damit Sie schwach werden?

Butler: Wie gesagt, ich habe seit zwei Jahren eine feste Freundin (Anm. d. Red.: die amerikanische Architektin Morgan Brown). Außerdem habe ich bei Frauen noch nie ein bestimmtes Beuteschema gehabt. Da lasse ich mich gerne überraschen. Und es kommt doch auch immer auf die Frau an. Manchmal gefällt mir eine Frau, die einfach nur süß ist und charmant und sogar naiv. Eigenschaften, die ich bei einer anderen Frau überhaupt nicht schätzen würde. Genau wie Frauen doch auch auf verschiedene Männertypen abfahren. Da gefällt ihnen an einem Tag der geniale Intellektuelle und am nächsten der draufgängerische böse Junge. Generell mag ich selbstbewusste Frauen, die Sinn für Humor haben und anmutig und ehrlich sind.

Sie waren schon Mitte 30, als Sie Ihren großen Durchbruch hatten.

Butler: Ich hatte auch schon vorher ein paar größere Hollywood-Filme gemacht, aber ich war weit von dem entfernt, was man Ruhm nennt. Das hat sich dann allerdings – vor allem nach dem Erfolg von „300“ – gründlich geändert. Da wurde ich plötzlich zum Filmstar. Und zwar mit ungeheurer Wucht.

Sind Sie wirklich gegen alle süßen Versuchungen gefeit, die das Luxusleben eines Filmstars so für Sie bereit hält?

Butler: Natürlich werde ich fast täglich getestet. Ich bin umgeben von Kollegen, die den Freuden des Lebens sehr zugetan sind, gerne viel trinken und auch Drogen nehmen. Ich verdamme das nicht. Ich weiß nur zu gut, wie schwer es ist, dem Druck im Filmbusiness standzuhalten. Viele wollen dem einfach nur für eine Zeit lang entfliehen.

Glauben Sie an Schicksal?

Butler: Ich glaube durchaus daran, dass mich Gott auf diesen Weg geführt hat. Das war kein Zufall. Dazu ist viel zu viel passiert, was ich allein nie hätte bewerkstelligen können. Da gibt es jemanden, der viel mächtiger ist, als ich es bin.

Und der es gut mit Ihnen meint.

Butler: Genau. Und das zu wissen, macht mich sehr entspannt. Und wenn du relaxt bist, dann kannst du viel mehr leisten, als wenn du ständig krampfhaft versuchst, Erfolg zu haben. Meine Pflicht ist es nun, meinen bisherigen Weg verantwortungsvoll weiterzugehen.