Istanbul. Mitten in der Innenstadt von Istanbul ist es am Sonnabendmorgen zu einer Explosion gekommen. Medien berichten von Toten und Verletzten.
Bei dem zweiten Selbstmordanschlag innerhalb einer Woche in der Türkei sind in der Metropole Istanbul fünf Menschen getötet worden. 36 Menschen seien verletzt worden, darunter zwölf ausländische Staatsbürger, teilte der türkische Gesundheitsminister Mehmet Müezzinoglu am Samstag in Istanbul mit, ohne weitere Details zu nennen. Sieben der Opfer seien schwer verletzt.
Zum Hintergrund des Anschlags machte Müezzinoglu keine Angaben. Es werde ermittelt. „Ich verurteilte die, die Menschen und damit die Menschheit töten“, sagte er. In der Nähe des Explosionsortes befindet sich ein Einkaufszentrum und das Bezirksamt. Das Auswärtige Amt in Berlin ksagte am Samstagnachmittag, dass unter den Verletzten keine Deutschen seien. Unter den Toten des jüngsten Selbstmordanschlags sind auch mindestens zwei Israelis. Dies bestätigte der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu am Samstagabend in Jerusalem.
Offenbar Attentäter von Polizei abgeschreckt
Ein Regierungsmitarbeiter machte die verbotene Kurdische Arbeiterpartei PKK oder Verbündete dieser Organisation für die Explosion in der Istanbuler Einkaufsstraße Istiklal verantwortlich. Demnach soll der Attentäter ein anderes Ziel gehabt haben, wurde aber von der Polizei abgeschreckt und zündete dann in Panik die Bombe. Mehrere der Verletzte seien israelische Staatsbürger, hieß es seitens des israelischen Außenministeriums. In der Nähe des Explosionsortes befindet sich ein Einkaufszentrum.
Das Auswärtige Amt in Berlin hat deutsche Reisende mittlerweile dazu aufgefordert, ihre Hotels und Unterkünfte nicht zu verlassen. In einer Mitteilung heißt es: „Landesweit ist weiter mit politischen Spannungen sowie gewaltsamen Auseinandersetzungen und terroristischen Anschlägen zu rechnen“. Auf Twitter teilte das Amt mit:
Anschläge häufen sich
Am Donnerstag und Freitag waren das deutsche Generalkonsulat in Istanbul, die Botschaft in Ankara und weitere deutsche Einrichtungen wegen einer Terrorwarnung geschlossen worden. Das Auswärtige Amt hatte die Bundesbürger am Wochenende zu Achtsamkeit in Istanbul aufgerufen.
Ein Augenzeuge nach eigenen Worten war die Frontfrau der britischen Band Skunk, Skin: Massvie Bombenexplosion vor unserem Hotel“, schreibt sie auf Twitter. Sie schreibt, dass sich „schreckliche Szenen“ abgespielt hätten.
Wie Helfer die Verletzten des Anschlags retten
Erst vergangenen Sonntag gab es einen Anschlag in der Hauptstadt Ankara mit 37 Toten, zu dem sich eine Splittergruppe der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK bekannte. Die TAK ging 2004 aus der PKK hervor und verübte Anschläge in Städten. Die Gruppe hatte sich schon im Februar zu einem Anschlag auf einen Militärkonvoi in Ankara bekannt.
In der Türkei kommt es immer wieder zu Anschlägen. In Istanbul hatte im Januar ein Selbstmordattentäter zwölf deutsche Touristen mit in den Tod gerissen. Die Tat wurde der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) zugerechnet. (les/bnb/rtr/dpa)