Seoul. In Nordkorea ist ein US-Bürger zu 15 Jahren Zwangsarbeit verurteilt worden. Das Delikt: Der Student soll ein Banner gestohlen haben.

In Nordkorea ist ein US-Student zu 15 Jahren Arbeitlager verurteilt worden. Der 21-jährige Otto Warmbier sei eines Verbrechens gegen den Staat schuldig gesprochen worden, meldete die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua am Mittwoch. Nordkoreanischen Medienberichten zufolge hatte er versucht, ein Banner mit einem politischen Slogan in seinem Hotel in Pjöngjang zu stehlen.

Bei einer Pressekonferenz im vergangenen Monat räumte er ein, dass sein Vergehen „sehr schwerwiegend und im Vorfeld geplant“ gewesen sei. Warmbier war als Tourist nach Nordkorea gereist und im Januar festgenommen worden.

Immer wieder Ausländer verhaftet

Der ehemalige Gouverneur von New Mexico, Bill Richardson, traf einem Bericht der „New York Times“ zufolge am Dienstag den nordkoreanischen Botschafter bei den Vereinten Nationen und setzte sich für die Freilassung Warmbiers ein. Die beiden Länder unterhalten keine diplomatischen Beziehungen. In Nordkorea werden immer wieder Ausländer verhaftet. US-Bürger wurden als Faustpfand verwendet, um hochrangige US-Politiker zu Reisen in das abgeschottete Land zu bewegen. Derzeit befindet sich auch ein kanadischer Geistlicher südkoreanischer Abstammung in dem Land in Haft.

Erst am Dienstag hatte Nordkoreas Staatschef Kim Jong Un einen weiteren Atomwaffentest seines Landes angekündigt. Nach dem Test im Januar und dem Start einer Langstreckenrakete im vergangenen Monat hatte der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen die Sanktionen gegen Nordkorea verschärft. (rtr)