Berlin. In einem Video auf Facebook rechnet Rapper Eko Fresh mit der AfD ab. Durch einen eigenen Kommentar büßt er jedoch Glaubwürdigkeit ein.

„Ständig auf Demos Nazischeiße formulieren – und in Talkshows wollt ihr euch dann ganz feige distanzieren.“ So klingt es, wenn der deutsch-türkische Rapper Eko Fresh im Internet das „Sprachrohr der vermeintlich Schwächeren“ nutzt und a capella – also ohne Instrumente – gegen die rechtspopulistische Partei Alternative für Deutschland (AfD) rappt. Sein Video wurde seit Montagnachmittag auf Facebook mehr als eine Million Mal geklickt, fast 11.000 Mal mit „gefällt mir“ markiert und hitzig kommentiert.

In dem Rap teilt Eko Fresh ordentlich aus – gegen die „Nichtskönner im Amt“ der AfD im Allgemeinen, gegen „diese Frauke“ (Petry), gegen „Möchtegern-Goebbels“ Björn Höcke und gegen Beatrix „die Vogelscheuche“ von Storch. Alles, was „die Antidemokraten“ könnten, sei, „bei der Unterschicht zu hetzen“.

In dem Video gibt der Sänger der Partei die Schuld an brennenden Flüchtlingsheimen, nimmt „seine Angie“ in Schutz und ruft auf dazu auf, wählen zu gehen, „damit deren Prozente“, also die der AfD, sinken. Eko Fresh steht am Mikro, vor sich den handgeschriebenen Songtext.

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In den Kommentaren zu seinem Video geht es weniger um den Rap als um die rechtspopulistische Partei an sich. Da diskutieren AfD-Kritiker mit AfD-Anhängern darüber, wer weniger Ahnung hat, „blöd“ und „dumm“ ist oder „einfach mal die Fresse halten“ sollte. Eko Freshs Rapkünste selbst werden auch von denen kontrovers diskutiert, die vom Inhalt des Raps überzeugt sind. Die wenigsten Nutzer äußern sich in ihren Kommentaren direkt zum Inhalt des A-Capella-Songs und schreiben Dinge wie: „Ganz starkes Video!“ Oder: „Danke, dass du es auf den Punkt bringst.“

AfD-Anhänger verteidigen ihre Partei

Erschreckend viele Nutzer jedoch verteidigen die AfD. „Traurig, dass alle gegen die AfD hetzen und keine Ahnung haben“, schreibt einer. „Keine Ahnung von Politik, aber erzählen, die AfD wäre rechtsradikal“, keult ein anderer gegen die „Medien“ und alle, die „naiv und blind“ glauben, was dort gesagt werde. Und ein weiterer AfD-Anhänger kommentiert ganz unverblümt: „Jetzt müssen wir Deutschen uns im eigenen Land von Türken schon sagen lassen, wo es lang geht.“

Der 1983 in Mönchengladbach geborene Rapper, mit bürgerlichem Namen Ekrem Bora, nutzt das Video auch, um Werbung für sein neues Album und seine in Kürze startende Sitcom zu machen. Unter dem Video postet er einen Link zum Verkauf der Platte „Freezy“. Im Rap-Text selbst greift er auf, dass er eine eigene TV-Show habe, und spielt damit auf die am 22. März anlaufende Sitcom „Blockbustaz“ (ZDFneo) an. Damit macht er sich angreifbar. Ein Facebook-Nutzer schreibt: „Schau dir den Eko an! Versucht, sich mit seinem ‘modernen’ Deutsch wieder ins Gespräch zu bringen und postet sofort darunter, wo man das „Freezy“-Album (Premium Edition) kaufen kann! Das lustige dabei: Keiner checkt’s und es funktioniert ...“