Berlin. Ein Erfolg für den Meeresschutz: Indonesien hat ein bekanntes Wildererschiff gesprengt. Auch Interpol hatte es auf der Fahndungsliste.

Seit Jahren wurde nach diesem Schiff und seiner Mannschaft gesucht. Nun schlugen indonesische Behörden zu: Am Montag wurde die „Viking“ vor der Südküste Javas in die Luft gejagt – ein weltweites Zeichen im Kampf gegen illegale Fischerei.

Die „Viking“ war ein Geisterschiff. Regelmäßig wurde der Name geändert. Um nicht gefunden zu werden, wurden auch keine Satellitensignale gesendet. Der Grund: Das Schiff diente dazu, in den südlichen Gewässern illegal Riesen-Antarktisdorsche zu fischen. „Mit diesem Schiff wurde illegale, nicht gemeldete und unregulierte Fischerei in einigen Teilen der Welt betrieben. Und das für eine lange Zeit“, zitiert die „Bangkok Post“ die indonesische Ministerin für maritime Angelegenheiten und Fischerei. Das Schiff soll auch in den Gewässern von Vietnam, Malaysia, Angola und der USA gewesen sein. Dabei habe die Mannschaft gegen internationale Gesetze und den Naturschutz verstoßen.

So zerstört die wilde Fischerei, kurz „IUU“ genannt, Lebensräume im Meer. Heimische Fischer werden davon benachteiligt, Küstengemeinden wirtschaftlich geschwächt. Auch die EU geht aktiv gegen „IUU“ vor.

Sea Shepherd im Kampf gegen „Bandit 6“

Die „Viking“ war am 25. Februar von der indonesischen Marine aufgegriffen worden. Geholfen hatte dabei Sea Shepherd, eine internationale Meeresschutzorganisation. Die Umweltschutzgruppe alarmierte die Behörden, als das Schiff in die indonesischen Gewässer einlief. Vorangegangen war eine 15 Monate andauernde Jagd.

Unter dem Titel „Operation Icefish 2015-16“ verfolgte Sea Shepherd seit Ende 2014 sechs bekannte Antarktisdorsch-Wildererschiffe – die „Bandit 6”. Diese betrieben seit über zehn Jahren illegale Fischerei von gefährdeten Fischarten wie dem Riesen-Antarktisdorsch und dem Schwarzen Seehecht. Wegen des hohen Preises werden gerade diese beiden Fische intensiv befischt – häufig illegal.

„Viking“-Crew sitzt im Gefängnis

Nun gilt die „Operation Icefish“ mit der Festnahme der „Viking“-Mannschaft als erfolgreich beendet. Alle sechs Wildereischiffe konnten aus dem Verkehr gezogen werden. Ein Erfolg in der Geschichte des Meeresschutzes, so der Leiter der Operation, Kapitän Siddharth Chakravarty.

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Der „Viking“-Kapitän und seine zehn Crew-Mitglieder sitzen derzeit in Haft. Die indonesischen Behörden werfen ihnen schwere Verstöße gegen Fischerei-Gesetze vor. Laut „U.S. News“ suchte Interpol bereits 2013 nach dem Schiff. Damals hatte sich Norwegen über illegale Fischerei in seinen Gewässern beschwert.

Schiff soll als Mahnmal dienen

Nach indonesischem Recht wurde die „Viking“ gesprengt. Riesige Rauchwolken und Flammen waren nach der Detonation zu sehen. Ein Teil des Schiffes soll als Denkmal für den Kampf gegen illegale Fischerei dienen, so „U.S. News“.

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Der indonesische Präsident Joko Widodo schrieb auf Twitter: „Dreizehn Länder hatten FV Viking gejagt. Indonesien gelang es, es zu fangen.“

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