Köln. Die Polizei hat vier von fünf möglichen Tätern aus der Kölner Silvesternacht ermittelt. Zuletzt stellte sich ein 20-jähriger Iraker.

Der Fahndungsdruck war wohl zu groß: Nach der Veröffentlichung von Fahndungsfotos hat sich ein weiterer Verdächtiger aus der Kölner Silvesternacht der Polizei gestellt. Der 20-jährige Iraker habe sich am Donnerstagabend in Begleitung seines Vaters auf einer Wache in Werl im Kreis Soest gemeldet, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft in Köln am Freitag mit. Er habe angegeben, einer der Gesuchten zu sein.

Der junge Mann ist einer der fünf Verdächtigen, deren Bilder die Polizei am Dienstag veröffentlicht hatte. Damit sind jetzt vier von ihnen ermittelt. Der Ermittler waren erstmals mit Fotos aus der Nacht an die Öffentlichkeit gegangen.

14 Beschuldigte sitzen in Untersuchungshaft

Dem nun bei der Polizei vorstellig gewordenen 20-Jährigen wird nach Angaben von Staatsanwalt Benedikt Kortz derselbe Vorwurf gemacht, wie einem 26-Jährigen, der im Zuge der Foto-Fahndung in Kerpen festgenommen worden war. Sie sollen daran beteiligt gewesen sein, als Frauen umzingelt und begrapscht wurden. Konkret geht es um gemeinschaftliche sexuelle Nötigung und versuchten Raub.

In der Kölner Silvesternacht hatte es massenweise Straftaten gegeben. Männergruppen - nach Angaben von Zeugen vor allem nordafrikanischer oder arabischer Herkunft - umzingelten, bedrängten und bestahlen Frauen. Mehr als 1100 Anzeigen gingen ein. Die Staatsanwaltschaft ermittelt mittlerweile gegen 120 Beschuldigte. 14 sitzen mit Stand Freitagmittag in Untersuchungshaft. Darunter sind bislang zwei, denen eine Sexualstraftat vorgeworfen wird. (dpa)