Rostock. 2014 warfen zwei Männer Molotow-Cocktails auf ein Flüchtlingsheim bei Rostock. Die beiden Täter wurden jetzt zu Haftstrafen verurteilt.

Anderthalb Jahre nach einem Brandanschlag auf ein Flüchtlingsheim in Groß Lüsewitz (Landkreis Rostock) sind die beiden Täter zu Haftstrafen von fünf Jahren verurteilt worden. Das Landgericht sah es am Montag als erwiesen an, dass die 25 und 26 Jahre alten Männer in der Nacht zum 12. Oktober 2014 zwei Brandsätze auf das Haus geworfen hatten. In dem Asylbewerberheim schliefen 38 Flüchtlinge, darunter 18 Kinder. Die Brandsätze richteten keinen Schaden an.

Das Urteil wegen versuchten Mordes und versuchter schwerer Brandstiftung kam nach einer Absprache unter den Prozessbeteiligten und einem Geständnis der reuigen Angeklagten zustande. Sie hatten im Prozess um Entschuldigung gebeten und Erleichterung darüber geäußert, dass damals nicht mehr passiert sei. Ihnen sei bewusst gewesen, dass durch die Brandsätze Menschen hätten zu Schaden kommen können. Allerdings sei ihnen dies damals egal gewesen, weil sie betrunken gewesen seien.

Gutachten bescheinigt Tätern volle Steuerungsfähigkeit

Die Anklage sah in der Tat drei Mordmerkmale erfüllt: Die Männer hätten heimtückisch gehandelt wegen des Anschlags zur Nachtzeit, mit gemeingefährlichen Mitteln wegen der Molotow-Cocktails und aus niedrigen Beweggründen wegen Ausländerfeindlichkeit. Nach Meinung von Gutachtern waren die Angeklagten zur Tat voll steuerungsfähig. (dpa)