Wiesbaden. Hässliche Folgen eines sonst schönen Frühlings: Es gab im Jahr 2015 mehr schwere Unfälle auf deutschen Straßen mit mehr Verkehrstoten.

Die Zahl der Verkehrstoten ist das zweite Jahr in Folge gestiegen. Auf Deutschlands Straßen starben im vergangenen Jahr 3475 Menschen, 2,9 Prozent mehr als im Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Donnerstag mitteilte. Auch die Zahl der Verletzten habe sich erhöht, und zwar um 1,1 Prozent auf rund 393.700. Die Polizei nahm 2015 rund 2,5 Millionen Unfälle auf – ein Plus von 4,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Im langjährigen Vergleich sind die Zahlen aber weiter recht niedrig. So wurde etwa 2013 mit 3339 tödlich verunglückten Verkehrsteilnehmern noch der niedrigste Stand seit 1950 erreicht. Die höchste Zahl hatte es 1970 gegeben – damals waren 21.000 Menschen im Straßenverkehr ums Leben gekommen.

Bei gutem Wetter wird schneller gefahren

Als einen wesentlichen Grund für die gestiegenen Zahlen nennen die Statistiker das Wetter: Besonders der milde Winter und ein sehr warmer, trockener Frühling hätten eine Rolle gespielt: „Bei günstigen Witterungsbedingungen wird mehr und häufig schneller gefahren“, teilte das Bundesamt mit.

Gemessen an der Einwohnerzahl ist das Risiko, tödlich zu verunglücken, in Brandenburg mit 73 Todesopfern je 1 Million Einwohner am größten. Über dem Bundesdurchschnitt von 43 Verkehrstoten je 1 Million Einwohner lagen auch Sachsen-Anhalt (65), Niedersachsen (59) und Mecklenburg-Vorpommern (58).