Flensburg. In den Duschraum einer Flüchtlingsunterkunft in Flensburg hat ein unbekannter Täter ätzende Chemikalien gekippt. Es gab zwei Verletzte.

Zwei Flüchtlinge sind bei einem Anschlag mit ätzender Flüssigkeit in einem Asylbewerberheim in Flensburg verletzt worden. Wie die Polizei mitteilte, hatte ein unbekannter Täter bereits am vergangenen Freitag die Flüssigkeit durch ein gekipptes Fenster in den Duschraum der städtischen Unterkunft geschüttet. Die 21 und 28 Jahre alten Syrer klagten daraufhin kurzfristig über brennende Augen und Hustenreiz.

Die Hintergründe der Tat waren auch am Mittwoch weiter unklar. Die Polizei konnte bislang keine Konflikte unter den Flüchtlingen ermitteln, wie eine Polizeisprecherin sagte. Um was für eine Flüssigkeit es sich handelte, werde von der Spurensicherung ebenfalls noch untersucht.

Oberbürgermeister: Sensibilität der Mitarbeiter erhöhen

Nach Angaben der Stadtverwaltung reinigte ein von einem Bewohner bereits am Freitag verständigter Mitarbeiter des Sicherheitsdiensts die Dusche – ohne die Polizei zu rufen. Die Bewohner hätten dem Mitarbeiter in der Unterkunft nichts von gesundheitlichen Problemen berichtet, hieß es. Eine ehrenamtliche Helferin verständigte demnach am Samstag die Polizei. Seit Montag wiederum ermittelt der Polizeisprecherin zufolge auch die Kriminalpolizei. Am Dienstagabend machten die Beamten den Vorfall schließlich öffentlich.

Oberbürgermeister Simon Faber teilte angesichts dieses Ablaufs mit: Er wolle nun Gespräche führen, „um den Informationsfluss weiter zu verbessern und die Sensibilität der Mitarbeiter noch weiter zu erhöhen“. Die Stadt habe Sicherheitsdienst und Polizei gebeten, das Einwanderungsbüro künftig umgehend über Zwischenfälle jedweder Art zu informieren. (dpa)