Wien. Ein Mann verzehrt einen Döner und bekommt von einem Polizisten einen Bußbescheid aufgedrückt. Sein Vergehen: Er hatte laut gerülpst.

70 Euro für einmal Aufstoßen: Ein Barkeeper verzehrte im Wiener Vergnügungspark Prater einen Döner, gönnte sich noch ein paar ordentliche Schlucke Cola und musste kurzerhand aufstoßen. Das Problem war nur, neben dem 27-Jährigen stand ein Polizist. Der fühlte sich durch den lauten Rülpser persönlich angegriffen. Wegen der Verletzung des öffentlichen Anstands soll der Mann nun 70 Euro Buße zahlen. Die Wiener Polizei bestätigte am Dienstag den Vorfall, der schon Anfang des Monat stattgefunden hat und seitdem in sozialen Netzwerken heftig diskutiert wird.

Barkeeper soll öffentlichen Anstand verletzt haben

Der Barkeeper nimmt den Vorfall mit Humor. Unter der Überschrift „Mein Tag am Wiener Praterstern“ beschreibt er bei Facebook das Ereignis. So sei er an einem Sonntagnachmittag am Prater unterwegs gewesen und hätte Hunger verspürt: „Da erblickte ich einen Dönerladen! Meine Rettung! So aß ich meinen Döner wie immer mit bissi scharf und Zwiebel.“ Wegen der vielen Zwiebeln musste er dann aufstoßen.

„Plötzlich, keine 20m weiter, spürte ich eine Hand auf meine Schulter.“ Und weiter: „Die übliche, freundliche Begrüssung fiel aus. Ich werde angezeigt wegen „Anstandverletzung“, schrie der Polizist ...“ Dazu postete der Mann ein Foto von der Strafverfügung: „Sie haben am 07.02.2016 um 17.15 Uhr in 1020 Wien, Praterstern Ausgangsbereich Richtung Praterstraße durch folgende Begehungsweise den öffentlichen Anstand verletzt: lautes Rülpsen nächst der Polizeibeamten.“

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„LautRülps-Flashmob“ am Samstag in Wien

Der 27-Jährige hielt den Vorwurf erst für einen „Faschingsscherz“. Die 70 Euro wolle er nicht zahlen, sondern in Berufung gehen, sagte er dem Onlineportal „oe24“. Für Samstag hat er zum „LautRülps-Flashmob“ in Wien eingeladen. Bis Dienstagvormittag hatten bereits etwa 370 Menschen ihr Kommen zur Veranstaltung mit dem Motto „Gegen den öffentlichen Anstand... für die Befreiung der Magengase...“ angekündigt. Anzeigen wird es für die Teilnehmer laut Polizei nur geben, wenn eine Anstandsverletzung vorliegt und etwa einem Polizisten direkt ins Gesicht gerülpst wird. (jha/dpa)