Oscar-Nominierte müssen Dankesrede im Voraus abgeben
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Lesezeit: 2 Minuten
Von Jana Hannemann
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Los Angeles. Redselige Oscar-Gewinner werden mit Musik von der Bühne vertrieben. Das führte zu peinlichen Momenten. Nun soll alles besser werden.
Es war wohl der atemberaubendste Moment in ihrer Karriere: Die Regisseurin Dana Perry bekam 2015 den Oscar für die Dokumentation „Crisis Hotline: Veterans Press 1“ verliehen. Als sie auf der Bühne stand, den Preis entgegennahm, setzte sie zu ihrer Rede an und erzählte vom Selbstmord ihres Sohnes und wie dieses Ereignis ihre Arbeit beeinflusse. Doch eigentlich konnten die Zuschauer Dana Perrys Worte kaum verstehen – sie wurde von lauter Orchestermusik, die das Ende der Rede einleiten sollte, übertönt. Ein peinlicher Vorfall in der Geschichte der Oscar-Verleihung.
In diesem Jahr wollen die Produzenten der Show solch einen Moment vermeiden: Erstmals müssen deshalb die Oscar-Nominierten ihre „Dankes-Liste“ vor der Preisverleihung einreichen. Das verkündete der Produzent David Hill auf dem Oscar-Lunch der Nominierten. Die Liste soll alle Namen, bei denen sich der Preisträger bedanken will, enthalten. Die Namen werden dann während der Dankesrede auf dem Bildschirm erscheinen.
45 Sekunden für Dankesrede
Um das Gefühl in Worte zu fassen, die goldene Trophäe in der Hand zu halten und auf der Bühne vor einer Milliarde Fernsehzuschauern zu stehen, hat jeder Preisträger nur 45 Sekunden. Das entschied die Filmakademie bereits 2010. Viele bedanken sich bei unzähligen Menschen – der Familie, den Freunden oder den Kollegen. Wenn nun die Namensliste automatisch auf dem Bildschirm erscheine, hätte der Preisträger wieder Zeit für eine emotionale Rede ohne langatmige Namensnennungen. Und die Musik würde den intimen Moment nicht zerstören, wie bei Dana Perry, so die Hoffnung der Oscar-Produzenten. Sollten die 45 Sekunden doch überzogen werden, würde das Orchester Wagners „Walkürenritt“ anstimmen und redselige Oscar-Gewinner mit Musik von der Bühne vertreiben, schreibt das US-Magazin „Deadline“.
Oscars 2016 - Das sind die Nominierten
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Auch das gehört zu einer der Traditionen der Oscars: Die Preisträger versuchen das Orchester zu übertrumpfen – mit lauten Worten, Witzen auf Kosten der Musiker, oder sie singen ganz einfach ihre Dankesrede.
So wie Schauspieler Cuba Gooding Jr., der 1997 die Hintergrundmusik perfekt nutzte, um seine Dankesrede zu singen.
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Der polnische Regisseur Pawel Pawlikowski redete im vergangenen Jahr einfach gegen die Musik an, bis sie abbrach und mit einem lauten Paukenschlag wieder einsetzte. Dabei erzählte er von seinen polnischen Kollegen, die betrunken vor dem Fernseher sitzen würden.
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