New York . Ein Teil der Niagara-Fälle zwischen den USA und Kanada könnte bald für Monate trockengelegt werden – es wäre nicht das erste Mal.

Mehr als 18 Millionen Menschen besuchen jedes Jahr die Niagara-Fälle auf der Grenze zwischen den USA und Kanada. Der kleinere der beiden Hauptfälle könnte in den kommenden Jahren für mehrere Monate trockengelegt werden, um zwei Brücken zu sanieren. So plant es der US-Bundesstaat New York, auf dessen Gebiet der Flussarm verläuft. Er führt etwa 15 Prozent der Wassermenge, die an den Fällen in die Tiefe stürzen.

In den kommenden zwei bis drei Jahren soll das Wasser mithilfe eines provisorischen Damms für mehrere Monate in den Hauptstrom umgeleitet werden, wie die “Buffalo News“ berichten. Der Grund für die geplante Trockenlegung sind dringend notwendige Sanierungsarbeiten an zwei 115 Jahre alten Fußgängerbrücken. Die Kosten dürften zwischen 21 und 37 Millionen US-Dollar liegen.

Damals fand man Millionen von Münzen – und zwei menschliche Skelette

1969 wurden der Fluss schon einmal monatelang trockengelegt. Damals wollten Forscher die Auswirkungen der Erosion erforschen. Das trockene Flussbett wurde erst recht zum Touristenmagneten. Abgesehen von Millionen in den Fluss geworfener Münzen fanden Bauarbeiter auch zwei menschliche Skelette.

Spektakulär sind die Niagara-Fälle vor allem wegen ihrer Kombination aus Höhe und Wassermenge: An der tiefsten Stelle stürzt das Wasser 57 Meter hinab, zu Höchstzeiten fließen rund 168.000 Kubikmeter Wasser pro Minute über die Kante. Diese misst auf kanadischer Seite etwa 790 Meter in der Breite, auf US-amerikanischer Seite etwa 360 Meter. Der höchste Wasserfall der Welt ist mit 979 Metern der Salto Angel in Venezuela, der breiteste mit rund 2,7 Kilometern der Iguazu zwischen Brasilien und Argentinien.