Santa Clara. Der legendäre Super Bowl begeisterte am Sonntag ein Millionen-Publikum. Beyoncé und weitere Stars sorgten für eine bunte Pausen-Show.

Jedes Jahr ist es eines der bestgehüteten Geheimnisse im US-Showbiz: Wie genau wird die Halbzeitshow des Super Bowl aussehen? Die Antwort auf diese Frage ist immens wichtig, Tourtickets für Konzerte der Künstler verkaufen sich nach den Auftritten deutlich besser, Musikverkäufe schießen in die Höhe.

In welche Richtung die Show dieses Jahr gehen würde, deuteten am Sonntagabend die Kommentatoren nach rund einer Stunde Spielzeit des 50. Finales der American-Football-Liga NFL an. „Eine Feier von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft“ solle es werden. Was dann folgte, war bonbonbuntes Familienprogramm mit drei Weltstars.

Die britische Band Coldplay machte mit Ausschnitten aus „Viva la Vida“, „Fix You“ und dem neuen Song „Adventure of a Lifetime“ den Auftakt, bevor Pop-Soul-Sänger Bruno Mars übernahm und seinen Hit „Uptown Funk“ anstimmte. Schließlich war es an R&B-Ikone Beyoncé Knowles, ihren tags zuvor veröffentlichten Song „Formation“ zu präsentieren. Das ganze Wochenende über hatte die 34-Jährige bereits viel Lob für die feministische Botschaft und den im Videoclip zum Lied enthaltenen Hinweis auf Polizeigewalt gegen Schwarze bekommen.

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Halbzeitshow nicht schon immer ein Spektakel

Die mehr als 70.000 Zuschauer im Levi’s Stadion von Santa Clara im US-Bundesstaat Kalifornien bejubelten dann auch den gemeinsam gesungenen zweiten Teil von Mars’ Funk-Hit. Zum Abschluss der knapp viertelstündigen Show sangen alle drei Stars gemeinsam Hits aus vergangenen Jahrzehnten der Halbzeit-Minikonzerte.

Seit einigen Jahren zählt der musikalische Pausenfüller zu den Höhepunkten des Football-Events. 120 Millionen Menschen sahen im vergangenen Jahr die Pausennummer, es war die höchste Einschaltquote in der US-Fernsehgeschichte. Auch in Deutschland ist das Interesse an dem Event in den vergangenen Jahren angewachsen. 2016 verfolgten 2,05 Millionen Zuschauer ab 0:30 Uhr in der Nacht zum Montag auf Sat.1 die Übertragung des ersten Viertels. Das entspricht einem Marktanteil von 22,6 Prozent.

Nicht immer war die Bedeutung der Halbzeitshows so groß wie in den vergangenen Jahren. In früheren Jahrzehnten füllten Auftritte von Marching Bands und schwülstige Disney-Shownummern die normalerweise zwölf Minuten lange Pausenzeit.

Die schillernden Stars beim Super Bowl

Am Sonntag fand im Levi's Stadion in Santa Clara, USA, der Super Bowl statt. Im Finale der amerikanischen American-Football-Profiliga (NFL) standen die Denver Broncos und die Carolina Panthers. Eröffnet wurde das Sportereignis des Jahres von den United States Navy Blue Angels.
Am Sonntag fand im Levi's Stadion in Santa Clara, USA, der Super Bowl statt. Im Finale der amerikanischen American-Football-Profiliga (NFL) standen die Denver Broncos und die Carolina Panthers. Eröffnet wurde das Sportereignis des Jahres von den United States Navy Blue Angels. © dpa | John G. Mabanglo
Lady Gaga sang vor dem Spiel die US-amerikanische Nationalhymne.
Lady Gaga sang vor dem Spiel die US-amerikanische Nationalhymne. © REUTERS | MIKE BLAKE
Die Sängerin kam ganz in Rot und sorgte für einen Gänsehaut-Moment im Stadion.
Die Sängerin kam ganz in Rot und sorgte für einen Gänsehaut-Moment im Stadion. © REUTERS | LUCY NICHOLSON
Die Denver Broncos kämpften hart gegen die Carolina Panthers. Schon zur Halbzeitpause führte Denver mit 13:7.
Die Denver Broncos kämpften hart gegen die Carolina Panthers. Schon zur Halbzeitpause führte Denver mit 13:7. © REUTERS | MIKE BLAKE
In der Halbzeitpause wartete dann ein riesiges Spektakel auf die Stadionbesucher und die mehreren Millionen Zuschauer vor den Fernsehern.
In der Halbzeitpause wartete dann ein riesiges Spektakel auf die Stadionbesucher und die mehreren Millionen Zuschauer vor den Fernsehern. © REUTERS | MICHAEL FIALA
Der Super Bowl und seine spektakuläre Show sorgt in den USA regelmäßig für die höchste Fernseh-Einschaltquote des Jahres.
Der Super Bowl und seine spektakuläre Show sorgt in den USA regelmäßig für die höchste Fernseh-Einschaltquote des Jahres. © REUTERS | MICHAEL FIALA
Neben Musikern versüßen weitere Performances die Halbzeitpause.
Neben Musikern versüßen weitere Performances die Halbzeitpause. © dpa | Tony Avelar
Dieses Jahr traten unter anderem Beyoncé und Coldplay beim Super Bowl auf.
Dieses Jahr traten unter anderem Beyoncé und Coldplay beim Super Bowl auf. © dpa | Tannen Maury
Chris Martin und seine Band Coldplay durften die Halbzeit-Show eröffnen.
Chris Martin und seine Band Coldplay durften die Halbzeit-Show eröffnen. © Thearon W. Henderson
Die britische Band Coldplay performte Ausschnitte ihres Hits „Viva La Vida“ sowie anschließend die Ballade „Fix You“. Auch Teile des neue Songs „Adventure of a Lifetime“ durften nicht fehlen.
Die britische Band Coldplay performte Ausschnitte ihres Hits „Viva La Vida“ sowie anschließend die Ballade „Fix You“. Auch Teile des neue Songs „Adventure of a Lifetime“ durften nicht fehlen. © dpa | Tannen Maury
Coldplay wurde von zahlreichen Tänzern in bunten Kostümen unterstützt.
Coldplay wurde von zahlreichen Tänzern in bunten Kostümen unterstützt. © dpa | Tony Avelar
Anschließend war Bruno Mars an der Reihe. Der Sänger ist bereits das zweite Mal beim Super Bowl dabei. 2014 trat er ebenfalls auf.
Anschließend war Bruno Mars an der Reihe. Der Sänger ist bereits das zweite Mal beim Super Bowl dabei. 2014 trat er ebenfalls auf. © Christopher Polk
Die Show von Bruno Mars sorgte für viel Jubel – auch wenn der Sänger keinen neuen Song zum Besten gab.
Die Show von Bruno Mars sorgte für viel Jubel – auch wenn der Sänger keinen neuen Song zum Besten gab. © Christopher Polk
Mark Ronson gehörte ebenfalls zu den Show-Acts der Halbzeitpause.
Mark Ronson gehörte ebenfalls zu den Show-Acts der Halbzeitpause. © dpa | Tannen Maury
Beyoncé trat in einem knappen Leder-Outfit auf und sang ihren neuen Hit „Formation“.
Beyoncé trat in einem knappen Leder-Outfit auf und sang ihren neuen Hit „Formation“. © Matt Cowan
An ihrer Seite auf dem Spielfeld befanden sich zahlreiche Tänzerinnen.
An ihrer Seite auf dem Spielfeld befanden sich zahlreiche Tänzerinnen. © Christopher Polk
Anschließend gab es noch eine gemeinsame Performance von Chris Martin, Beyoncé und Bruno Mars.
Anschließend gab es noch eine gemeinsame Performance von Chris Martin, Beyoncé und Bruno Mars. © Christopher Polk
Die Musiker wollten mit ihrer Performance an frühere Auftritte von Michael Jackson, Bruce Springsteen oder den Rolling Stones erinnern.
Die Musiker wollten mit ihrer Performance an frühere Auftritte von Michael Jackson, Bruce Springsteen oder den Rolling Stones erinnern. © Christopher Polk
Auch in Deutschland schalteten in der Nacht zu Montag zahlreiche Zuschauer den Fernseher ein, um den Super Bowl live zu verfolgen. Etwa zwei Millionen sahen alleine hierzulande das Sportereignis.
Auch in Deutschland schalteten in der Nacht zu Montag zahlreiche Zuschauer den Fernseher ein, um den Super Bowl live zu verfolgen. Etwa zwei Millionen sahen alleine hierzulande das Sportereignis. © dpa | Larry W. Smith
Am Ende gewannen die Denver Broncos gegen die Panthers mit 24:10. Für Quarterback Peyton Manning war es der zweite Super Bowl Sieg seiner Karriere. 2007 konnte er bereits mit den Indianapolis Colts den Sieg erringen.
Am Ende gewannen die Denver Broncos gegen die Panthers mit 24:10. Für Quarterback Peyton Manning war es der zweite Super Bowl Sieg seiner Karriere. 2007 konnte er bereits mit den Indianapolis Colts den Sieg erringen. © dpa | John G. Mabanglo
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Skandale in der Halbzeitpause

Als erster großer Erfolg gilt der Auftritt von Michael Jackson mit rund 3500 Kindern und der von viel Pathos getragenen Hymne „Heal the World“ aus dem Jahr 1993. Die Minikonzerte zur Halbzeit wurden daraufhin größer – und fünf Monate nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 auch deutlich feierlicher. Damals liefen hinter U2-Frontmann Bono zum Song „Where the Streets Have No Name“ die Namen der Opfer durch.

Auch für Skandale sorgte die Zwischen-Show bereits: Unvergessen ist bis heute die entblößte Brust von Janet Jackson im Jahr 2004. Acht Jahre später streckte Sängerin M.I.A. ihren Mittelfinger in die Kameras.

Auf derlei Eskapaden mussten die Zuschauer in diesem Jahr verzichten. Brav und fröhlich kamen die Songs daher, während unter dem transparenten Boden der riesigen Bühne immer wieder neue Blumenmotive explodierten. Zum Abschluss war es an den Stadionzuschauern auf den Rängen, die Botschaft der Show zusammenzufassen. Mit übergroßen Farbtafeln bildeten sie einen Schriftzug: „Believe in Love“ („Glaubt an die Liebe“). (dpa)