Mexiko-Stadt/Los Angeles. Eine mexikanische Telenovela-Darstellerin machte dem mächtigen Drogenboss „El Chapo“ schöne Augen. Nun muss sie deshalb vor Gericht.

Die mexikanische Schauspielerin Kate del Castillo soll wegen ihrer Verbindungen zu dem inhaftierten Drogenboss Joaquín „El Chapo“ Guzmán vor Gericht gebracht werden. Die Staatsanwaltschaft in Mexiko-Stadt ordnete am Donnerstag die Festnahme von Del Castillo zum Verhör an. Die in den USA wohnende Telenovela-Darstellerin war zuvor tagelang einer Vorladung der mexikanischen Justizbehörden nicht gefolgt.

Einem Zeitungsbericht zufolge versicherte Del Castillos Anwalt, dass die Schauspielerin bald mit den Ermittlern sprechen werde. „Sie verbirgt nichts“, sagte Harland Braun laut der Zeitung „Milenio“. Alle wüssten, wo sich Del Castillo aufhalte. Die Darstellerin wohnt seit Jahren in Los Angeles.

Del Castillo soll mit „El Chapo“ illegale Geschäfte gemacht haben

Erst am Vortag hatte sie eine Beschwerde in Mexiko eingereicht, um sich einem möglichen Prozess zu entziehen. Ein Beamter sagte auf Anfrage, dass die 43-Jährige nun bei ihrer Einreise ins Land festgenommen werden könne. Die Anordnung gelte aber nur für Mexiko. Die Behörden hatten Del Castillo zuvor angeboten, ihre Zeugenaussage auch in den USA zu machen.

Del Castillo soll zu ihren Kontakten mit dem Drogenhändler befragt werden. Sie steht zudem in Verdacht, illegale Geschäfte mit ihm gemacht zu haben. Die Mexikanerin und der US-Schauspieler Sean Penn hatten Guzmán im Oktober für ein Interview der Zeitschrift „Rolling Stone“ getroffen, als der Chef des Sinaloa-Kartells nach seinem Ausbruch aus einem Hochsicherheitsgefängnis auf der Flucht war.

Del Castillo soll das Treffen mitorganisiert haben. „El Chapo“ war Anfang Januar den Ermittlern ins Netz gegangen. 2001 war der mächtige Drogenboss bereits einmal aus einem mexikanischen Gefängnis getürmt. Nun soll er an die USA ausgeliefert werden. (dpa)