Mogadischu. Wie reagieren Passagiere, wenn ihr Flugzeug mit einem großen Loch fliegen muss? Ein Video aus dem Airbus von Mogadischu gibt Einblick.

Nach der Notlandung eines Airbus in Mogadischu in Somalia mit einem großen Loch oberhalb des rechten Flügels ist ein Video aus der Kabine aufgetaucht. Die Bilder zeigen vergleichsweise ruhige Passagiere, von Panik ist nichts zu sehen. In den Aufnahmen ist allerdings nicht der Moment zu sehen, als eine Explosion ein etwa ein auf zwei Meter großes Loch in die Kabine reißt. Der Pilot berichtete später, Menschen hätten geweint.

In den Videobildern weht Wind Fetzen durch die Maschine, ein Mann steht auf und geht zügigen Schrittes durch die Maschine, während sich eine Stewardess offenbar um Passagiere unweit des Lochs kümmert. Später sieht man auch andere Passagiere durch die Kabine laufen. Fast kurios mutet dann eine Durchsage an: Nach der Bitte, doch sitzen zu bleiben, bittet die Flugbegleiterin um „Entschuldigung für die Situation“.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von Youtube, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Die Bilder stammen von dem somalischen Botschafter bei den Vereinten Nationen, Awale Kullane. Er war aber nicht der einzige Passagier, der in der Situation sein Smartphone zum Filmen zückte.

Pilot: „Es war meine erste Bombe“

Als Held gefeiert wird nun auch der serbische Pilot Vlatko Vodopivec (64), der die Maschine heil wieder auf die Erde brachte. Er geht davon aus, dass ein Sprengsatz detoniert ist. Der Agentur AP sagte er: „Das war meine erste Bombe, und ich hoffe, es war meine letzte.“ Die Behörden bestätigen seine Erklärung bisher nicht. Ein Polizeisprecher sagte aber, ein Mann sei offenbar bei der Explosion aus der Maschine geschleudert und getötet worden. Rund 30 Kilometer außerhalb der Hauptstadt seien Körperteile aufgeschlagen, die nun identifiziert werden sollten.

Zwei Menschen waren bei dem Zwischenfall leicht verletzt worden. Es gibt aber Berichte, wonach Passagiere von einem brennenden Mann gesprochen haben sollen. CNN meldet unter Berufung auf Ermittler, rund um das Loch seien Rückstände eines explosiven Stoffs gefunden worden.

Die vergleichsweise geringe Flughöhe zum Zeitpunkt der Explosion war offenbar das Glück der Menschen an Bord der Maschine. Die A321 der Fluggesellschaft Daallo Airlines aus dem ostafrikanischen Dschibuti flog offenbar rund 3 Kilometer hoch, als sich der Zwischenfall ereignete. In Maschinen herrscht beim Flug ein Luftdruck wie in einer Höhe von rund 2,5 Kilometern, wie Mashable berichtet. In größerer Flughöhe mit niedrigerem Luftdruck in der Umgebung hätte die Explosion gravierendere Folgen haben können.